E-Autos: Skepsis zu neuen Kaufprämien – Was plant die Regierung wirklich?
E-Autos: Skepsis zu neuen Kaufprämien – Was plant die Regierung wirklich?
Deutschland - Die Elektromobilität in Deutschland steht vor entscheidenden Weichenstellungen. Im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Bundesregierung, bestehend aus CDU, CSU und SPD, wird die Förderung der E-Mobilität durch Kaufanreize angesprochen. Isabel Cademartori, Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der SPD, äußerte jedoch Skepsis zu neuen Kaufprämien für E-Autos und erwartet nicht, dass die frühere Kaufprämie unter dem Titel „Umweltprämie“ wieder eingeführt wird. Sie betont, diese habe sich als ein teures Instrument erwiesen, das vor allem wohlhabenden Personen zugutekam, die sich Elektroautos leisten konnten, wie MDR berichtet.
Der Umweltbonus, der seit 2016 zur Förderung der Elektroautoverkäufe eingeführt wurde, lief Ende 2023 aus. Die alte Bundesregierung hatte den Bonus gestoppt, was bedeutet, dass seitdem keine direkten Zahlungen mehr an Käufer von E-Fahrzeugen geleistet werden. Die neue Regierung kündigte im Koalitionsvertrag jedoch verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der E-Mobilität an. Dazu gehört die Erhöhung der Bruttopreisgrenze für die steuerliche Förderung von Elektrofahrzeugen auf 100.000 Euro und die Einführung einer Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge. Auch die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 ist Teil der vorgesehenen Maßnahmen, die letztlich die Akzeptanz von E-Autos erhöhen sollen, wie der ADAC zusammenfasst.
Umsetzungsunsicherheiten und Marktentwicklung
Obwohl Anreize angekündigt wurden, bleibt ungewiss, wann sie konkret umgesetzt werden. Die neuen Fördermaßnahmen sind entscheidend, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu steigern und einen breiteren Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu fördern. Ein Programm für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen soll ebenfalls im Rahmen des EU-Klimasozialfonds zur Verfügung stehen, um den Übergang zu erleichtern. Bis zum Ablauf des Umweltbonus wurden über 2,23 Millionen E-Fahrzeuge gefördert, und es wurden mehr als 10 Milliarden Euro an Fördermitteln ausgezahlt.
Ein zentrales Anliegen bei der Förderung sind auch die Infrastrukturen, insbesondere die Ladepunkte. Obwohl die Nachfrage nach E-Autos im ersten Quartal 2025 um fast 40% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, sind viele Ladesäulen in Deutschland kaum ausgelastet. Aktuell sind nur 17% der öffentlich zugänglichen Ladepunkte gleichzeitig belegt. Diese Situation gab dem Verband der Automobilindustrie (VDA) Anlass zur Sorge. VDA-Präsidentin Hildegard Müller hebt die Bedeutung einer robusten Ladeinfrastruktur und eines angemessenen Strompreises hervor, um die E-Mobilität voranzubringen, wie Tagesschau berichtet.
Ausblick
Insgesamt signalisiert die neue Regierung eine grundlegende Unterstützung für die E-Mobilität, trotz der Unsicherheiten um Kaufprämien und spezifische Anreize. Die Diskussion um staatliche Zuschüsse und Unterstützungsmaßnahmen wird voraussichtlich weitergehen, während die Automobilindustrie auf schnelle Entscheidungen drängt, um Kaufzurückhaltung zu vermeiden. Mit einem Gesamtbestand von rund 1,65 Millionen reinen Elektro-Pkw in Deutschland zu Beginn des Jahres 2025 wird klar, dass ein umfassendes Maßnahmenpaket benötigt wird, um die ambitionierten Ziele für die E-Mobilität zu erreichen, die in der vorherigen Ampelregierung festgelegt wurden.
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