Coolcation im Trend: Deutsche Fliehen vor der Sommerhitze nach Norden!

Der Reisetrend "Coolcation" zeigt steigendes Interesse an kühleren Ferienzielen, während Hitzewellen zunehmen. Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Reisewelt.
Der Reisetrend "Coolcation" zeigt steigendes Interesse an kühleren Ferienzielen, während Hitzewellen zunehmen. Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Reisewelt. (Symbolbild/NAG)

Coolcation im Trend: Deutsche Fliehen vor der Sommerhitze nach Norden!

Finistère, Frankreich - Reisende zeigen ein wachsendes Interesse an kühleren Urlaubszielen, da zunehmende Hitzewellen im Süden die Suche nach angenehmeren Temperaturen anregen. Die Ferienhausplattform FeWo-direkt hat einen Anstieg von 15 Prozent bei den Anfragen für vierwöchige Aufenthalte im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Besonders hohe Suchanfragen verzeichnen gemäßigte Klimazonen, mit einem bemerkenswerten Anstieg der Buchungen in skandinavischen Ländern. Suchanfragen für Schweden sind um 30 Prozent, und für Dänemark sogar um 35 Prozent gestiegen. Der Trend des „Coolcation“ spielt dabei eine zentrale Rolle, da heißere Sommer in Europa immer häufiger auftreten. An der Ostsee lag die Nachfrage für 28 Nächte 105 Prozent über dem Vorjahr, für die Bretagne sogar bei 160 Prozent.

Wie die Freie Presse berichtet, tendieren viele Deutsche dazu, Ferienhäuser in Nordeuropa, entlang der Ostsee und der Atlantikküste zu buchen. Die noch moderaten Lebenshaltungskosten in Deutschland und Frankreich im Vergleich zu Skandinavien spielen ebenfalls eine Rolle bei der Wahl der Reiseziele. Die Daten basieren auf Suchanfragen für Aufenthalte im Juli und August 2025, die zwischen dem 1. Januar und dem 30. April 2025 erfasst wurden.

Die Entwicklung des Reisetrends

Der Trend „Coolcation“ bezeichnet das zunehmende Bedürfnis, der sommerlichen Hitze zu entkommen, indem Urlauber zu kühleren Orten reisen. Trotz dieses positiven Trends zu nördlichen Reisezielen bleibt das Mittelmeer mit Ländern wie Spanien, Griechenland und der Türkei das bevorzugte Urlaubsziel für Deutsche. Aage Dünhaupt, Sprecher von Tui Deutschland, hebt hervor, dass Millionen Deutsche jährlich in diese beliebten Urlaubsregionen reisen. Laut Dertour gibt es jedoch keinen signifikanten Wandel im Reiseverhalten, auch wenn die nordischen Länder an Beliebtheit gewinnen. Der „Coolcation“-Trend wird als Nischentrend betrachtet, nicht als Massenbewegung.

Die Buchungszahlen belegen, dass das Mittelmeer weiterhin die beliebtesten Destinationen bleibt. Kreuzfahrten in kühlere Gebiete gewinnen an Popularität, wobei die Hälfte der „Mein Schiff“-Flotte von Tui Cruises im Sommer von norddeutschen Häfen aus in den Norden fährt. Aida Cruises hat acht von elf Schiffen in deutschen Hafen positioniert und plant für den Sommer 2025 insgesamt 290 Reisen nach Nordeuropa.

Der Einfluss des Klimawandels auf den Tourismus

Der Klimawandel und der Tourismus stehen in einem engen Wechselverhältnis. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung sind touristische Aktivitäten stark wetterabhängig, und die Erderwärmung hat direkten Einfluss auf die Zukunft des Reisens. Waldbrände, veränderte Niederschlagsmuster und Extremwettererscheinungen bedrohen touristische Regionen, insbesondere im Mittelmeerraum und in der Karibik. Der Anstieg des Meeresspiegels stellt Küstendestinationen vor große Herausforderungen.

Zudem ist der Tourismus selbst ein bedeutender Verursacher von Treibhausgasemissionen, wobei Transport und Gastronomie die Hauptfaktoren sind. Die Pandemie hat Schwächen des bisherigen Tourismussystems offengelegt und die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Tourismus aufgezeigt. Strategien zur Reduktion von Emissionen, darunter der Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel, sind unumgänglich, und staatliche Eingriffe zur Emissionsreduktion werden erwartet.

In Anbetracht dieser Entwicklungen könnte die steigende Nachfrage nach kühleren Reisezielen ein Ansatz sein, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Dennoch bleibt es abzuwarten, ob dieser Trend ausreicht, um grundlegende Veränderungen im Reiseverhalten der Deutschen zu bewirken.

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OrtFinistère, Frankreich
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