Feiertag weg? Experten warnen vor Risiken für Deutschlands Wirtschaft!

Feiertag weg? Experten warnen vor Risiken für Deutschlands Wirtschaft!

Deutschland - In den letzten zwei Jahren ist die deutsche Wirtschaft geschrumpft, und die Prognosen deuten auf eine Stagnation der Wirtschaftsleistung für das laufende Jahr hin. Diese alarmierenden Entwicklungen haben Arbeitgeberverbände und wirtschaftsnahe Institute dazu veranlasst, über die Streichung eines Feiertags nachzudenken. Kanzler Friedrich Merz (CDU) spricht sich für die Notwendigkeit von mehr Arbeit aus. Diese Thematik wurde unter anderem im Podcast „Auf den Punkt“ diskutiert, der von Montag bis Freitag um 17 Uhr erscheint, wie [Süddeutsche] berichtet.

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Hüther, fordert ebenfalls eine Reduzierung der Feiertage in Deutschland. Er argumentiert, dass durch die Abschaffung eines Feiertags die Wirtschaftsleistung kurzfristig und effektiv gesteigert werden könnte. Laut IW-Berechnungen könnte ein zusätzlicher Arbeitstag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen. Dabei verweist Hüther auf die Abschaffung des Buß- und Bettags im Jahr 1995 als positives Beispiel für diese Maßnahme.

Widersprüchliche Meinungen

Im Gegensatz zu Hüther sieht Marcel Fratzscher, Professor für Makroökonomie und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die Lösung des Arbeitskräftemangels nicht im Streichen von Feiertagen. Fratzscher betont, dass der Arbeitskräftemangel durch die Abschaffung von Feiertagen oder durch steuerliche Privilegien für Überstunden nicht behoben werden kann. Stattdessen fordert er, Hürden für die Erwerbstätigkeit von Frauen, Geflüchteten und anderen Menschen aus dem Ausland abzubauen.

Die Diskussion über die Auswirkungen der Streichung eines Feiertags auf die deutsche Wirtschaft bleibt kontrovers. Berechnungen des IW zeigen, dass ein zusätzlicher Arbeitstag bis zu 0,2 Prozent des BIP ausmachen könnte. Dabei gibt es unterschiedliche Berechnungsansätze: Eine kalenderbereinigte Betrachtung würde eine wirtschaftliche Leistung von rund fünf Milliarden Euro durch einen zusätzlichen Arbeitstag generieren, während die Szenarien des Sachverständigenrats eine Potentialsteigerung von bis zu 8,6 Milliarden Euro vermuten.

Demografische Herausforderungen

Zusätzlich zur wirtschaftlichen Dimension spielt auch die demografische Situation eine entscheidende Rolle. IW-Experte Christoph Schröder weist darauf hin, dass immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen, während weniger Arbeitnehmer nachrücken. Monika Schnitzer, Chefin der Wirtschaftsweisen, unterstützt die Abschaffung eines Feiertags zur Finanzierung von Krisenlasten und verweist dabei auf Dänemark als ein positives Beispiel. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, spricht sich ebenfalls für die Streichung eines Feiertags aus, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

Auf der anderen Seite ist die Position des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) klar: Dieser lehnt den Vorschlag ab und argumentiert, dass Feiertage wichtig für die Erholung und letztlich auch für die Produktivität der Arbeitnehmer sind.

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