Iranischer Film It Was Just an Accident gewinnt Palme d'Or in Cannes!

Iranischer Film It Was Just an Accident gewinnt Palme d'Or in Cannes!
Cannes, Frankreich - Am 24. Mai 2025 wurde der iranische Film „It Was Just an Accident“ von Jafar Panahi mit der renommierten Palme d’Or beim Cannes Film Festival ausgezeichnet. Der Film, der Korruption und staatliche Gewalt im Iran thematisiert, ist teilweise von Panahis eigenen Erfahrungen in einem Gefängnis inspiriert. Die Preisverleihung, die mit einer stehenden Ovation für den Regisseur gefeiert wurde, fand kurz nach einem Stromausfall statt, der das Festival kurzzeitig störte. Panahi, der seit über 15 Jahren ein Ausreiseverbot aus dem Iran hat, nutzte den Moment, um auf die Notwendigkeit der Freiheit in der persönlichen Ausdrucksweise hinzuweisen.
Jafar Panahi, der in der Vergangenheit wiederholt inhaftiert und vom Filmemachen ausgeschlossen wurde, bemängelte während seiner Rede die Einschränkungen des iranischen Regimes. Während die Jurypräsidentin Juliette Binoche die transformative Kraft der Kunst lobte, forderte Panahi die iranischen Bürger auf, alte Differenzen beiseite zu legen und sich für die Freiheit des Landes einzusetzen. Er stellte betont klar, dass das Kino ein Spiegel der Gesellschaft sei und niemand das Recht habe, vorzuschreiben, was die Menschen tragen oder tun sollten, was er als direkte Kritik an den Einschränkungen in seinem Heimatland formulierte. Al Jazeera berichtet, dass der Film die Geschichte eines Mannes namens Vahid erzählt, der einen Folterer aus dem Gefängnis entführt, um Gerechtigkeit für die ihm und anderen angetane Ungerechtigkeit zu suchen. Kritiker haben den Film als symbolische Erkundung von Gerechtigkeit mit einem Hauch von dunklem Humor gepriesen.
Preisverleihungen und Auszeichnungen
Bei der diesjährigen Preisverleihung gewannen auch andere bedeutsame Projekte Anerkennung. Der Grand Prix ging an Joachim Triers norwegisches Familiendrama „Sentimental Value“. Kleber Mendonca Filho erhielt den Preis für die beste Regie für „The Secret Agent“, der auch den besten Schauspieler für Wagner Moura erkannte. Der Jurypreis wurde zwischen Oliver Laxens „Sirat“ und Mascha Schilinskis „Sound of Falling“ geteilt. Nadia Melliti wurde für ihre Rolle in „The Little Sister“ von Hafsia Herzi als beste Schauspielerin geehrt. Besonders bemerkenswert war die Auszeichnung von Hasan Hadi’s „The President’s Cake“, dem ersten irakischen Film, der bei Cannes einen Preis erhielt.
Die laufenden geopolitischen Spannungen, einschließlich des Ukraine-Kriegs und der Situation im Gazastreifen, fanden bei den Diskussionen während des Festivals ebenfalls Beachtung. Über 900 Schauspieler und Filmemacher unterzeichneten einen offenen Brief gegen die Gewalt und den Genozid in Gaza.
Kunst und Kultur im Iran
Die Auszeichnung von Panahi wirft ein Licht auf die lebendige, aber sehr kontrollierte Kunstszene im Iran. In den letzten Jahren hat sich die zeitgenössische Kunst im Iran trotz staatlicher Zensur und Kommerzialisierung bemerkenswert entwickelt. Mit etwa 200 registrierten Galerien in Teheran dominieren private Galerien seit den 2000er Jahren das Kunstgeschehen, unterstütz von bedeutenden Museen wie dem Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst (TMoCA), das die größte Sammlung westlicher moderner Kunst außerhalb Europas und der USA besitzt. bpb hebt hervor, dass die Grenzen zwischen privat und öffentlich im Kunstbereich Irans oft verschwommen sind, während das Film- und Literaturgebiet stark reguliert wird.
Die Herausforderungen im Iran, einschließlich wirtschaftlicher Krisen, bedrohen die Existenz vieler Ausstellungsorte. Künstler und Kreative stehen oft unter dem Druck staatlicher Kontrolle. Panahi repräsentiert in diesem Kontext nicht nur einen mutigen Künstler, sondern auch das Streben der iranischen Kreativen, trotz aller Hürden für ihre Überzeugungen und die Freiheit der Kunst einzutreten.
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Ort | Cannes, Frankreich |
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