Neue Tagesklinik in Schwabing: Hilfe für Kinder mit Long Covid nach Pandemie!

Neue Tagesklinik in Schwabing: Hilfe für Kinder mit Long Covid nach Pandemie!

München, Deutschland - Die anhaltenden Folgen der Covid-19-Pandemie sind nach vier Jahren noch immer drängend und komplex. Weltweit leiden Millionen Menschen an Long Covid oder dem Post-Covid-Syndrom (PCS), einer Langzeiterkrankung, die oft unzureichend verstanden wird. In Deutschland sind schätzungsweise bis zu einer halben Million Menschen betroffen, wobei etwa 10–20 % der Genesenen langfristige Beschwerden wie extreme Erschöpfung, kognitive Einschränkungen und körperliche Symptome erleben. Dies geschieht oft ohne klare Diagnose oder spezifische Behandlungsansätze. Laut Süddeutscher Zeitung stellen Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) und andere Symptome für viele Betroffene eine erhebliche Lebensbelastung dar.

In diesem Kontext wurde an der Kinderklinik Schwabing eine neue Post-Covid-Station eröffnet, die sich auf die Behandlung und Erforschung von ME/CFS bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert. Die Eröffnung dieser Station, finanziert durch das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege im Rahmen des Projektes „Post-Covid-Kids Bavaria“, wird als wesentlicher Fortschritt in der medizinischen Versorgung wahrgenommen. Parallel dazu arbeitet die Station mit dem Schwabinger Centrum für Chronische Fatigue der Technischen Universität München zusammen und ist Teil größerer Forschungsprojekte auf bayerischer und bundesweiter Ebene.

Innovative Behandlungsansätze

Die neu gestalteten Zimmer der Station sind speziell auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Mit dimmbaren Lampen, Kopfhörern und Schlafmasken sollen die Patienten in ihrer Genesung unterstützt werden. Die tagesstationäre Betreuung umfasst individuelle Therapieansätze, die Entspannungstechniken sowie psychosoziale Unterstützung beinhalten. Politiker und Experten betonen die Notwendigkeit, ME/CFS ernst zu nehmen, und fordern personalisierte Behandlungsstrukturen, um Betroffenen zu helfen. Schätzungen zufolge sind etwa 11,6 % der Long-Covid-Patienten an ME/CFS erkrankt, was die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs unterstreicht.

Die Diagnosestellung für ME/CFS gestaltet sich jedoch oft als komplex und führt zu einem langen Leidensweg. Viele Patienten fühlen sich nicht ernst genommen und haben Schwierigkeiten, eine fundierte Diagnose zu erhalten. Dies steht im Kontrast zu den Prognosen, die darauf hindeuten, dass junge Menschen tendenziell höhere Heilungschancen haben als Erwachsene. Anmeldungen für die Behandlung an der neuen Station erfolgen per E-Mail, gefolgt von einer detaillierten Fragebogenauswertung.

Forschung und zukünftige Herausforderungen

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Long Covid sind weitreichend und betreffen verschiedene Körpersysteme. Forscher führen die Symptome auf diverse pathophysiologische Mechanismen zurück, darunter virusbedingte Persistenz, Autoimmunreaktionen und Veränderungen der Mikrobiota. Studien zeigen, dass bei Patienten mit PCS persistierendes SARS-CoV-2-Spike-Protein und Virus-RNA in anderen Organen nachweisbar sind. Diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Ursachen für die Erkrankung noch nicht umfassend geklärt sind und die Entwicklung evidenzbasierter Behandlungen eine Herausforderung darstellt. unter anderem, aufgrund unzureichender spezifischer Biomarker, wie im Bericht der LÄK erläutert.

In Anbetracht der hohen Anzahl betroffener Patienten und der Komplexität der Erkrankung ist eine fortlaufende Forschung notwendig. Innovative, telemedizinische Lösungen könnten helfen, den Zugang zu spezialisierten Behandlungen zu erleichtern. Doch die Forderung nach einer verstärkten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Hintergründen von Long Covid bleibt bestehen, um betroffenen Menschen besser helfen zu können und ihnen eine fundierte Therapie zu bieten.

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OrtMünchen, Deutschland
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