Hilfsstopp in Gaza: Amerikanische Stiftung unter Druck!

Aljazeera berichtet über die Aussetzung der Gaza-Hilfsgüterverteilung durch die GHF, unterstützt von den USA, nach tödlichen Vorfällen.
Aljazeera berichtet über die Aussetzung der Gaza-Hilfsgüterverteilung durch die GHF, unterstützt von den USA, nach tödlichen Vorfällen. (Symbolbild/NAG)

Hilfsstopp in Gaza: Amerikanische Stiftung unter Druck!

Gazastreifen, Palästina - Die humanitäre Situation im Gazastreifen eskaliert weiterhin, während die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ihre Hilfsverteilung aussetzt. Laut Al Jazeera wird diese Aussetzung am Mittwoch bekannt gegeben, nachdem israelische Streitkräfte zuletzt auf Hilfesuchende geschossen hatten, was zu mindestens 27 Toten und über 100 Verletzten führte. In Reaktion auf die gefährliche Situation gab die israelische Militärführung bekannt, dass die Zugangsstraßen zu den GHF-Verteilungsstellen als „Kampfzonen“ betrachtet werden.

Die GHF, die von den USA und Israel unterstützt wird, plant, ihre operationale Effizienz durch Renovierungen zu verbessern, bevor sie die Verteilung von Hilfsgütern in Gaza wiederaufnimmt. Kritiker werfen der Organisation vor, an der Militarisierung der Hilfsversorgung beteiligt zu sein und die Reisewege der Bedürftigen gefährlich zu gestalten. Seit dem Start der GHF-Operationen am 27. Mai wurden über 100 palästinensische Hilfesuchende in der Umgebung von Verteilungszentren getötet.

Internationale Reaktionen und UN-Forderungen

UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine unabhängige Untersuchung der Todesfälle und betont die Verantwortung für die Geschehnisse. Dies steht im Kontrast zu den Aussagen der GHF, deren neuer Vorstandsvorsitzender, der US-evangelikale Reverend Dr. Johnnie Moore, die Vorwürfe als Lügen bezeichnet. Moore, der zuvor als Berater von Präsident Trump tätig war, unterstützt den umstrittenen Vorschlag, Gaza unter US-Kontrolle zu bringen.

Ein Sprecher des UN-Hilfskoordinationsbüros OCHA, Jens Laerke, äußert sich zur katastrophalen humanitären Lage in Gaza. Nach fast drei Monaten vollständiger Blockade durch Israel ist die Menge an Hilfsgütern, die eintrifft, „völlig unzureichend“. Laerke hebt hervor, dass die UN weiterhin aktiv ist und mit israelischen Behörden zusammenarbeitet, um Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Shalom zu erhalten. Dennoch beteiligt sich die UN nicht am israelischen Hilfsplan der GHF und fordert die sofortige Wiedereröffnung aller Grenzübergänge nach Gaza, um zügige Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen.

Infrastruktur und Sicherheitsbedenken

Die GHF plant eine umfassende Neuorganisation ihrer Hilfsmaßnahmen und beabsichtigt, vier Logistikzentren einzurichten, um sicherzustellen, dass die Hamas keinen Zugang zu den Hilfsgütern hat. Private Sicherheitskräfte sollen die Routen und Verteilzentren sichern, während israelische Soldaten von der Ausgabe ausgeschlossen bleiben. Diese Strategie wird jedoch von internationalen Hilfsorganisationen, einschließlich UNICEF, als gefährlich kritisiert. Sie warnen, dass verletzliche Gruppen wie Kinder, alte Menschen und Kranke Schwierigkeiten haben werden, die Verteilzentren zu erreichen, was zu einer erhöhten Zahl an Verletzten oder Toten führen könnte.

Die aktuelle Situation wird zusätzlich durch Berichte verschärft, dass Demonstranten versucht haben, Lastwagen mit Hilfsgütern am israelischen Hafen zu blockieren. Der UNWFP stellte fest, dass lediglich 294 Lastwagen den Grenzübergang Kerem Shalom erreichten, was bei dem überwältigenden Bedarf in Gaza nicht ausreicht, um die humanitäre Krise zu lindern.

Die GHF und ihre umstrittenen Aktivitäten bleiben weiterhin im Brennpunkt der internationalen Aufmerksamkeit, während die humanitäre Lage in Gaza sich dramatisch verschlechtert. Kritiker befürchten, dass die von der GHF und den USA unterstützte militärisch eingestellte Hilfsstrategie mehr Schaden als Nutzen bringen könnte, während die Zivilbevölkerung in der Region weiterhin leidet. Für die humanitäre Unterstützung in Gaza bleibt jeder Tag entscheidend, und die internationale Gemeinschaft ist aufgefordert, effektive Lösungen zu finden.

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OrtGazastreifen, Palästina
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