Linker Kandidat Lee Jae Myung führt bei Südkoreas Präsidentschaftswahl!

Linker Kandidat Lee Jae Myung führt bei Südkoreas Präsidentschaftswahl!

Südkorea, Südkorea - Am 2. Juni 2025 fand in Südkorea die mit Spannung erwartete Präsidentschaftswahl statt, nachdem das Verfassungsgericht im April die Absetzung des ehemaligen Präsidenten Yoon Suk Yeol beschlossen hatte. Yoon, der wegen Hochverrats angeklagt ist, hatte im Dezember überraschend das Kriegsrecht ausgerufen, was eine Staatskrise auslöste. Jetzt könnte ein neuer Präsident zur Stabilität in dem Land beitragen.

Erste Hochrechnungen, die nach Schließung der Wahllokale veröffentlicht wurden, zeigen, dass der linke Politiker Lee Jae Myung mit 51,7 Prozent der Stimmen führt. Sein konservativer Gegenkandidat Kim Moon Soo erhielt bislang 39,3 Prozent. Die Mehrheitsverhältnisse könnten sich jedoch während der Auszählung noch ändern, und das endgültige Wahlergebnis wird bis Mitternacht Ortszeit, also um 17:00 Uhr MESZ, erwartet. Lee Jae Myung, ein ehemaliger Menschenrechtsanwalt, ist 60 Jahre alt und seine politische Agenda umfasst unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien und die Stärkung der Rechte von Arbeitnehmern. Zudem strebt er eine Annäherung an China und Nordkorea an.

Der Hintergrund der Wahl

Diese Wahl trat in einem Kontext besonders dringender gesellschaftlicher Probleme auf, die die Wähler beschäftigen. Die wirtschaftlichen Themen sind von zentralem Bedeutung, insbesondere hohe Preise und bezahlbarer Wohnraum. Junge Menschen sehen sich zunehmend mit Schwierigkeiten konfrontiert, Arbeit und Wohnraum zu finden, was sich auch auf ihre Familien auswirkt. Zudem steht die Gesellschaft vor dem demografischen Wandel, einer niedrigen Geburtenrate sowie einem hohen Leistungsdruck und der weit verbreiteten Überarbeitung.

Die Opposition beschreibt Lee Jae Myung oftmals als das „kleinere Übel“, obwohl er nicht besonders beliebt ist und ihm fünf Strafverfahren drohen, darunter wegen Korruption. Die konservative People Power Party (PPP) bezeichnet ihn als Kriminellen. Trotz aller Herausforderungen behalten die Wähler die Hoffnung auf Stabilität, während sie sich nach den monatelangen politischen Turbulenzen sehnen. Die Kandidaten mussten zehn Wahlversprechen oder ein Zehn-Punkte-Wahlprogramm bei der Wahlkommission einreichen, in dem die wirtschaftlichen Herausforderungen klar im Vordergrund stehen.

Lee Jae Myung könnte, wenn er nach den Hochrechnungen als Sieger hervorgeht, eine neue Richtung in der südkoreanischen Politik einleiten. Die Bevölkerung hat den Wunsch geäußert, sich aus der politischen Unsicherheit zu befreien und in eine stabilere Zukunft zu blicken. Die Wahl wird somit zu einem entscheidenden Moment für Südkorea, das von der bevorstehenden Entscheidung des Wählers abhängt.

Während Lee also auf dem besten Weg ist, die Präsidentschaft zu übernehmen, werfen die Entwicklungen der letzten Monate einen Schatten auf seine mögliche Amtszeit. Die ökonomischen Herausforderungen und der politische Kontext könnten nicht nur seine Politik, sondern auch die gesellschaftliche Stabilität beeinflussen. Die kommenden Stunden bis zur endgültigen Auszählung werden zeigen, wie sich die politische Landschaft Südkoreas entwickeln wird.

Ostsee Zeitung berichtet, dass Lee Jae Myung die Wahl anführt, während Spiegel und Tagesschau den Verlauf und die Herausforderungen der Wahl detailliert darlegen.