Ehemaliger OB Ewald tritt wegen Unfallfolgen aus Kreistag zurück

Ehemaliger OB Markus Ewald tritt aus Kreistag Ravensburg wegen gesundheitlicher Probleme nach Unfallfolgen zurück. Nachfolger wird Günter Ruchti.
Ehemaliger OB Markus Ewald tritt aus Kreistag Ravensburg wegen gesundheitlicher Probleme nach Unfallfolgen zurück. Nachfolger wird Günter Ruchti. (Symbolbild/NAG)

Ehemaliger OB Ewald tritt wegen Unfallfolgen aus Kreistag zurück

Weingarten, Deutschland - Markus Ewald, der ehemalige Oberbürgermeister von Weingarten und Mitglied der Freien Wähler, hat mit sofortiger Wirkung sein Amt im Kreistag des Landkreises Ravensburg niedergelegt. Der Rücktritt, der am 5. Juni 2025 bekannt gegeben wurde, ist auf gesundheitliche Einschränkungen zurückzuführen. Ewald ist auf den Rollstuhl angewiesen und kann daher lange Sitzungen nicht mehr wahrnehmen. Er sieht das Risiko, häufig abwesend zu sein, als zu hoch an, und unterstreicht, dass Weingarten einen dauerhaft präsenten Vertreter benötigt. Sein Nachfolger wird Günter Ruchti, der die vakante Position einnehmen wird, wie Schwäbische berichtet.

Ewald war während seiner Karriere mit erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert, die ihren Ursprung in einem schweren Verkehrsunfall am 14. Dezember 2018 haben. Dieser Unfall führte zu einer Querschnittslähmung und stellte nicht nur seine körperliche, sondern auch seine psychische Belastbarkeit auf eine harte Probe. Trotz dieser Einschränkungen kehrte Ewald zunächst in seine politische Laufbahn zurück. Im Jahr 2022 rieten ihm jedoch Ärzte, das Amt endgültig niederzulegen, da die körperlichen Belastungen aus dem Rollstuhl zu hoch waren.

Nachrücker und Absagen

Wilhelm Graf, der erste Nachrücker auf der Liste, lehnte die Übernahme des Amtes ab. Er ist 67 Jahre alt und hat über zehn Jahre lang im Weingartener Gemeinderat sowie im Kreistag gedient. Auch Waltraud Rosenfelder, die als nächste auf der Liste steht, hat abgelehnt, da sie stark mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzende des TV Weingarten ausgelastet ist.

Die gesundheitlichen Probleme von Ewald sind nicht nur körperlicher Natur. Laut einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) haben schwerere Verkehrsunfälle auch weitreichende psychische Folgen. Diese Aspekte werden in der Forschung oft vernachlässigt. Die BASt hat in einer Analyse gezeigt, dass psychische Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen häufig langfristig anhalten und eine erhebliche Belastung für die Betroffenen darstellen können. Etwa ein Drittel der Befragten in einer Studie berichtete von Angstsymptomen, während ein erheblicher Teil auch depressive Symptome aufwies, die oft ernstzunehmend sind.

Langfristige psychische Folgen

Die Untersuchung hat ergeben, dass ein etwa Viertel der Unfallopfer unter ernsthaften psychischen Beschwerden leidet. Besonders relevant ist die Feststellung, dass die Psyche von Unfallopfern oft längerfristig betroffen ist. Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass Menschen mit psychischen Vorbelastungen stärker gefährdet sind, nach einem Unfall psychische Probleme zu entwickeln. Es besteht daher ein erheblicher Handlungsbedarf im medizinischen Bereich, um betroffenen Personen die erforderliche therapeutische Unterstützung zukommen zu lassen.

Die aktuellen Ereignisse rund um Markus Ewald werfen ein Licht auf die weitreichenden Konsequenzen von Verkehrsunfällen, sowohl physisch als auch psychisch. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass die gesellschaftliche und medizinische Unterstützung auf diese Thematik verstärkt eingeht, insbesondere in Bezug auf die frühzeitige Identifikation vulnerabler Patienten.

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OrtWeingarten, Deutschland
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