Waldbröl: Photovoltaik-Anlage für Parkplatz soll Stadtkasse füllen!

Waldbröl plant als erste Kommune im Oberbergischen Kreis eine Photovoltaik-Anlage auf einem Parkplatz, um nachhaltige Energie zu erzeugen.
Waldbröl plant als erste Kommune im Oberbergischen Kreis eine Photovoltaik-Anlage auf einem Parkplatz, um nachhaltige Energie zu erzeugen. (Symbolbild/NAG)

Waldbröl: Photovoltaik-Anlage für Parkplatz soll Stadtkasse füllen!

Raabeweg, 51545 Waldbröl, Deutschland - Waldbröl plant, als erste Kommune im Oberbergischen Kreis, den Bau einer Photovoltaik-Anlage, die einen Parkplatz am Raabeweg überspannen soll. Die Stadtwerke, ein Tochterunternehmen der Stadt, hätten bereits den Vorschlag unterstützt und eine Empfehlung an den Stadtrat ausgesprochen, der am 25. Juni in geschlossener Sitzung das Vorhaben beraten soll. Laut einem Bericht von KSTA könnte die Anlage für die Stadt profitabel sein, wie eine Machbarkeitsstudie ergeben hat.

Geplant ist, die Photovoltaikanlage als Carport über etwa 224 Stellplätzen auf einem 8220 Quadratmeter großen Parkplatz zu errichten. Der Großteil des Grundstücks gehört der Stadt Waldbröl. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Horst Steffens, äußerte sich optimistisch über das Projekt und verwies darauf, dass fünf Fraktionen im Stadtrat ein Lastenheft zur Machbarkeitsstudie erhalten haben. Bei einer Zustimmung der Stadtverordneten könnte bereits im August der Bauantrag eingereicht werden.

Technische Details und Nutzen

Die Gesamtkosten der Anlage werden auf weniger als 500.000 Euro geschätzt, eventuell kommen noch 150.000 Euro für einen erforderlichen Trafo hinzu. Die Prognosen zur Leistung der Anlage belaufen sich auf 580 bis 600 Kilowattstunden unter optimalen Bedingungen, was für einen Haushalt mit zwei Personen, der etwa 3000 Kilowattstunden pro Jahr benötigt, eine signifikante Unterstützung darstellen würde. Zudem sind zwei Schnellladesäulen für E-Autos geplant.

Der erzeugte Strom soll auch das Hallenbad Balneo an der Vennstraße versorgen; Leerrohre für die Stromversorgung wurden bereits verlegt. In Bezug auf die Installation solcher Anlagen auf urbanen Flächen weist das Fraunhofer ISE auf die Vorteile hin, dass diese Flächen, wie große Parkplätze, als Schattenspender und regenerative Energiequelle dienen können. Solche Projekte leisten zudem einen relevanten Beitrag zur Energiewende durch die Nutzung versiegelter Flächen in Städten.

Herausforderungen urbaner Photovoltaik

Die Integration von Photovoltaik in städtischen Bereichen bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Dazu zählen strenge regulatorische Vorgaben, erhöhte Anforderungen an die Stabilität der Konstruktionen sowie die Notwendigkeit, individuelle Lösungen für die spezifischen Gegebenheiten vor Ort zu entwickeln. Fraunhofer ISE hebt hervor, dass die korrekte Planung solcher Projekte eine hohe Fachkompetenz erfordert und Potenzialanalysen sowie Lebenszyklusanalysen zur nachhaltigen Umsetzung nötig sind.

Die bestehenden Geschäfte rund um den Raabeweg, darunter zwei Lebensmittelmärkte, zeigen sich teils skeptisch gegenüber den Auswirkungen der Anlage auf ihren Betrieb. Ein 20 Meter breiter Streifen vor dem Petz-Rewe-Markt ist von den Plänen ausgeschlossen, da dieser nicht im Besitz der Stadt ist.

Der Bau könnte im Herbst oder Winter diesen Jahres beginnen, sollte der Stadtrat der Umsetzung grünes Licht geben. Damit festigt Waldbröl seine Position als Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien im Oberbergischen Kreis.

Details
OrtRaabeweg, 51545 Waldbröl, Deutschland
Quellen