Tradition im Wandel: Wildeshauser Gilde diskutiert Geschlechterfragen!

Tradition im Wandel: Wildeshauser Gilde diskutiert Geschlechterfragen!
Wildeshausen, Deutschland - In der Stadt Wildeshausen stehen die aktuellen Diskussionen um die Frauenrechte in der örtlichen Schützengilde im Fokus. Thore Güldner, seit 17 Jahren Mitglied der Wildeshauser Schützengilde und Landtagsabgeordneter der SPD, hat sich in einem offenen Brief zu den jüngsten Ereignissen geäußert. Güldner, der nicht für eine bestimmte Gruppe oder Initiative spricht, plant, an der Demonstration der Gruppe „Gilde für alle“ am 13. Juni teilzunehmen. In diesem Zusammenhang zeigt er sich besorgt über die Entscheidung der Generalversammlung, Mädchen vom Kinderschützenfest auszuschließen. Güldner beschreibt seine Vorfreude auf die bevorstehenden Pfingstfeierlichkeiten als gedämpft, da die Diskussionen rund um das Thema Sexismus innerhalb der Gilde belastend wirken.
Güldner wirft die Frage auf, wie die Tradition der Gilde bewahrt werden kann, während gleichzeitig ein offener Blick in die Zukunft geworfen wird. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Vorfall, bei dem ein abgewandeltes „Donaulied“ auf der Homepage des „Blüsen-Bier-Clubs“ für Aufregung sorgte. Trotz der bestehenden Meinungen in der Gilde erkennt er den demokratischen Prozess an, wünscht sich jedoch eine andere Abstimmung und glaubt fest daran, dass die Integration von Mädchen die Tradition bereichern würde. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Mädchen Teil des Kinderschützenfestes werden“, so Güldner.
Neue Würdenträger und festliche Ereignisse
Nach der Präsentation, die kurz nach Mitternacht auf der Rathaus-Empore stattfand, folgte eine ausgedehnte Tour durch das Festzelt und den Rathaussaal. Viele aktive Mitglieder der Schützengilde hatten nicht viel Schlaf bekommen oder waren „zu viel Schnaps“ konsumiert worden. Manfred Wulf, Adjutant des Obersts, äußerte sich jedoch zufrieden über den Zustand der Truppe. Auch Gilde-General Jens Kuraschinski hob die hohe Teilnehmer- und Zuschauerzahl hervor, die ein starkes Signal der Verbundenheit zwischen Stadt und Gilde darstelle. Landrat Christian Pundt zeigte sich optimistisch und betonte, dass man sich um die Zukunft der Gilde keine Sorgen machen müsse.
Gesellschaftlicher Kontext
Die Diskussion über die Rolle von Frauen und Mädchen in traditionellen Vereinen wie der Wildeshauser Schützengilde ist Teil eines größeren gesellschaftlichen Diskurses, der in zahlreichen Bereichen stattfindet. Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Frage nach Gleichberechtigung und Teilhabe ergeben, sind für viele Organisationen von zentraler Bedeutung. In diesem Zusammenhang erinnert die Bundeszentrale für politische Bildung daran, dass der Schritt hin zu mehr Gleichstellung und Teilhabe nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch einer notwendigen Weiterentwicklung in der Gesellschaft ist.
Es bleibt abzuwarten, wie die Debatte innerhalb der Gilde weitergeführt wird, und welche Rolle die Integration von Mädchen in den kommenden Jahren spielen wird. Jeder Schritt in diese Richtung könnte nicht nur die Tradition der Gilde bereichern, sondern auch neue Mitglieder und Perspektiven anziehen.
Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie auf den Seiten von Kreiszeitung, NWZonline und Bundeszentrale für politische Bildung.
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Ort | Wildeshausen, Deutschland |
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