Alarmstufe Rot: Gespinstmotten überziehen NRW mit gefährlichen Netzen!

Münster, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen stehen viele Gärten und Parks derzeit vor einer großen Herausforderung: die Gespinstmotten. Diese ungebetenen Gäste befallen Bäume und Sträucher, die zunehmend mit einem auffälligen weißen, grauen Netz überzogen sind. Insbesondere in den Städten Münster und Schwerte sind die Ausmaße des Befalls alarmierend, berichten die Ruhr24. Hier mangelt es an frischen Blättern, da die Raupen ungestüm die Vegetation abfressen.
Die Gespinstmottenraupen sind weniger schädlich als die gefürchteten Eichenprozessionsspinner, die vor allem Eichen befallen. Betroffene Pflanzen sind häufig Traubenkirschen, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln und Weiden; gelegentlich trifft es auch Obstbäume. Durch die Bildung von Spinnennetzen versuchen die Raupen, sich vor Fressfeinden und widrigen Wetterbedingungen zu schützen.
Lebenszyklus der Gespinstmotten
Bis Mitte Juni fressen die Raupen die betroffenen Pflanzen kahl, bevor sie sich am Fuß der Pflanze verpuppen. Anfang Juli schlüpfen die Falter der Traubenkirschen-Gespinstmotte, die anschließend Eier an den Knospen ablegen. Die Eier sind mit einer schützenden Schicht überzogen, die ihnen hilft, die Wintermonate zu überstehen. Dies geschieht in der Regel in der Nähe der Wirtspflanzen, wie es Biogarten erläutert.
Die Massenentwicklung der Gespinstmotten kann durch klimatische Veränderungen, wie den Klimawandel, begünstigt werden. Jährlich können sich die Populationen stark unterscheiden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Massenentwicklungen über mehrere Jahre auftreten, selbst ein langer, kalter Winter hat auf die Falterentwicklung wenig Einfluss.
Empfohlene Bekämpfungsmethoden
Fachleute, darunter der NABU-Experte Karl-Heinz Jelinek, raten von einem chemischen Einsatz gegen die Raupen ab, da dies auch nützliche natürliche Feinde, wie Schlupfwespen und Raubwanzen, schädigen kann. Stattdessen wird empfohlen, die Raupen frühzeitig von den Bäumen zu entfernen, um einen massiven Befall zu verhindern. Bei befallenen Obstbäumen sollte man sie zeitig absammeln, bevor die Raupen zu stark wuchern.
Gärtner können auch auf den Johannistrieb um den 24. Juni hoffen, der oft einen erneuten Austrieb der Pflanzen zur Folge hat. Befallene Bäume und Sträucher treiben in der Regel mitten im Jahr erneut aus, sodass der langfristige Schaden häufig gering bleibt. Für eine schonende Bekämpfung können auch spezielle Produkte wie Delfin eingesetzt werden, da sie nützlingsschonend sind und gezielt gegen die Schadraupen wirken.
Insgesamt zeigt sich, dass der Befall durch Gespinstmotten zwar eindringlich, aber nicht unumkehrbar ist. Es gilt, schnell zu handeln und die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um den natürlichen Kreislauf der Natur nicht unnötig zu stören. Wer diese Tipps befolgt, kann seine Gartenpflanzen effektiv schützen und gleichzeitig die äußere Schönheit seiner grünen Oasen bewahren.
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Ort | Münster, Deutschland |
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