Die überraschenden Eltern-Sorgen: Weniger für die Umwelt nach der Geburt!

Oldenburg, Deutschland - Eine aktuelle Studie, die von Prof. Dr. Gundula Zoch von der Universität Oldenburg und Prof. Dr. Nicole Kapelle vom Trinity College Dublin durchgeführt wurde, beleuchtet den Einfluss der Geburt eines Kindes auf die Umwelt- und Klimasorgen seiner Eltern. uol.de analysierte Umfragedaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 1984 bis 2020. Die Ergebnisse zeigen, dass die Geburt eines Kindes insgesamt nur geringen Einfluss auf das Umwelt- und Klimabewusstsein der Eltern hat.
Die Studie stellt fest, dass Väter und Mütter nach der Geburt unterschiedliche Entwicklungen in ihren Sorgen zeigen. Während Väter tendenziell weniger Umweltsorgen äußern, nehmen diese bei Müttern leicht zu. Diese Unterschiede in der Wahrnehmung könnten auf geschlechtsspezifische Rollen zurückzuführen sein, wobei Väter sich mehr mit ökonomischen und politischen Themen befassen, während Mütter sich stärker auf unmittelbare Umweltprobleme konzentrieren.
Einfluss des Bildungshintergrunds
Ein weiterer interessanter Aspekt der Forschung ist die Rolle der Bildung. Bildung scheint in diesem Kontext eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Unterschiede zwischen akademisch gebildeten und nicht-akademisch gebildeten Eltern sind gering. Dennoch zeigen akademisch gebildete Eltern mit Kindern im Grundschulalter einen stärkeren Anstieg ihrer Sorgen um Umwelt- und Klimaschutz im Vergleich zur Zeit vor der Geburt.
Die Studie stützt sich auf eine große Menge an Daten, nämlich 108.340 Interviews zu Umweltschutz und 39.028 zu Klimaschutz, die über einen Zeitraum von zwei Jahren vor bis zehn Jahre nach der Geburt ausgewertet wurden. Diese umfassende Analyse eröffnet neue Perspektiven auf die elterlichen Sorgen in der heutigen Gesellschaft.
Kinder als Einflussfaktor
In einem erweiterten Kontext zeigt eine weitere Untersuchung, dass Kinder nicht nur zu Hause, sondern auch in der Gesellschaft eine bedeutende Rolle beim Bewusstsein für Klimafragen spielen können. klimafakten.de berichtet, dass Schüler, insbesondere durch Bewegungen wie Fridays for Future, aktiv für mehr Klimaschutz demonstrieren und dadurch nicht nur Politik und Medien beeinflussen, sondern auch Gespräche innerhalb der Familie anregen.
Insbesondere Töchter zeigen einen starken Einfluss auf umweltbewusste Diskussionen mit ihren Vätern. Kinder, die an speziellen Unterrichtsmodulen zum Klimawandel teilgenommen haben, äußern ein größeres Interesse an Umweltthemen und haben intensivere Gespräche über das Klima mit ihren Eltern. Studien belegen, dass Kinder mit einer geringeren ideologischen Prägung als Erwachsene oft bessere Kommunikationspartner in Klimafragen sind.
Diese Erkenntnisse machen deutlich, dass Kinder eine unterschätzte Rolle in der Klimakommunikation spielen und ein gewisses Potenzial besitzen, um ihre Eltern zu motivieren und zu überzeugen, insbesondere im Hinblick auf den menschengemachten Klimawandel.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geburt eines Kindes zwar kaum Einfluss auf die Haltung der Eltern gegenüber Umwelt- und Klimaschutz hat, Kinder jedoch, insbesondere durch ihre eigene Bildung und die Teilnahme an klimabewussten Aktivitäten, eine bedeutende Rolle im Bewusstsein der Eltern spielen können.
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Ort | Oldenburg, Deutschland |
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