Alarmstufe Rot: Tornados und Hagel drohen im Norden Deutschlands!

Deutschland steht am 29. Mai 2025 vor schweren Unwettern mit Superzellen, Hagel und möglichem Tornados. Wetterwarnungen und Prognosen.
Deutschland steht am 29. Mai 2025 vor schweren Unwettern mit Superzellen, Hagel und möglichem Tornados. Wetterwarnungen und Prognosen. (Symbolbild/NAG)

Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Am 29. Mai 2025 zieht das Tief „Ole“ über Deutschland und bringt schwere Unwetter mit sich. Besonders betroffen sind die Mitte und der Norden des Landes. Meteorologen warnen vor gewaltigen Gewittern, starken Böen, Hagel und Starkregen; sogar Tornados können nicht ausgeschlossen werden. Der Wetterexperte Dominik Jung berichtet, dass „ein Schauer den nächsten jagt“ und blitzartige Wetterwechsel zu erwarten sind. Betroffene Regionen sind Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, während auch in den Alpen und im Schwarzwald starker Regen zu erwarten ist.

Bereits am Dienstagabend, den 27. Mai, begannen die ersten Gewitter, die zunächst ungefährlich blieben. Doch die Gefahr von Superzellen, besonders große und gefährliche Gewitter, steht im Raum. Diese können mit Hagel, starken Sturmböen und möglichen Tornados einhergehen. Der Artikel von HNA informiert auch, dass ein Blitzschlag in Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern, am Mittwoch sieben Menschen verletzte; einer von ihnen musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Verlauf der Unwetter

Die Wettervorhersage geht davon aus, dass eine Kaltfront am Abend von Westen über den Südosten zieht. Dabei sind kräftigere Gewitter, kleinkörniger Hagel, Starkregen und stürmische Böen zu erwarten. Der Deutsche Wetterdienst schließt „vereinzelte Tornados“ nicht aus. Laut weiteren Vorhersagen wird das Wetter am Donnerstag und Freitag windig an den Küsten sein, die Wettergefahren sollen sich jedoch allmählich legen. Am Samstag könnte es dann wieder zu Gewittern kommen, die vom Westen über die Mitte bis nach Ostsachsen ziehen und mit heftigen Starkregen von rund 30 Litern pro Quadratmeter und Hagelsammlungen einhergehen.

Superzellen sind komplexe Wettersysteme, die sich von herkömmlichen Wärmegewittern unterscheiden. Sie benötigen hohe Luftfeuchtigkeit, einen signifikanten Temperaturunterschied zwischen Boden und Atmosphäre sowie eine starke Zunahme des Winds in den höheren Schichten. Diese Bedingungen führen dazu, dass Superzellen mehrere Stunden aktiv sein können, während normale Gewitter in der Regel nur etwa 30 Minuten andauern. Sie treten vor allem in Mitteleuropa während des Sommers auf, aber ihr Potenzial ist unabhängig von der Tageszeit, wie RND berichtet.

Klimawandel und Extremwetter

Die Zunahme solcher Extremwetterereignisse wird laut dem WWF zunehmend durch den Klimawandel bedingt. Neueste Berichte des IPCC zeigen, dass die Erderwärmung, die durch menschliche Handlungen verursacht wird, die Intensität und Häufigkeit von extremen Wetterbedingungen erhöht. Hitzewellen und Starkregen, die früher einmal selten waren, treten heute immer häufiger auf. In Deutschland hat beispielsweise die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 mehr als 180 Menschenleben gefordert und führte zur Zerstörung ganzer Existenzen und Dörfer.

Darüber hinaus zeigt eine Untersuchung der „World Weather Attribution“-Initiative, dass Starkregenfälle in Westeuropa durch den Klimawandel um das 1,2 bis 9-fache wahrscheinlicher geworden sind. Die Notwendigkeit, Maßnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen, wird immer dringlicher. Experten fordern, dass die Bundesregierung den Klima- und Umweltschutz priorisieren sollte, unter anderem durch den Ausbau erneuerbarer Energien und den schnelleren Ausstieg aus fossilen Energien.

Insgesamt machen die jüngsten Wetterereignisse und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel deutlich, dass die Gesellschaft besser auf die Herausforderungen des sich verändernden Klimas vorbereitet sein muss. Extremwetterereignisse sind nicht nur weiterhin zu erwarten, sie könnten auch an Intensität zunehmen, es sei denn, es werden wirksame Maßnahmen ergriffen.

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Ort Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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