Antifaschisten demonstrieren in Kempten: Keine Chance für Rechte!

Am 3. Juni 2025 demonstrierten bis zu 120 Antifaschisten in Kempten gegen einen Vortrag der AfD, um Rechtsextremismus zu stoppen.
Am 3. Juni 2025 demonstrierten bis zu 120 Antifaschisten in Kempten gegen einen Vortrag der AfD, um Rechtsextremismus zu stoppen. (Symbolbild/NAG)

Kempten, Deutschland - Am 3. Juni 2025 fand in Kempten eine Kundgebung unter dem Motto „AfD-Aktivitäten stoppen – Kein Raum für Rechtsextreme in unseren Städten!“ statt. Diese Veranstaltung wurde von einem Bündnis bestehend aus verschiedenen Organisationen, darunter „AfD Verbot jetzt“, OAT Westallgäu und Antifa Kempten, organisiert. Der Anlass dafür war ein Vortrag des stellvertretenden AfD-Kreisvorsitzenden Christian Thomas, der im Wahlkreisbüro von Dr. Rainer Rothfuß stattfand, einem prominenten Mitglied der AfD.

Bis zu 120 Demonstranten versammelten sich vor dem Büro, darunter etwa 35, die in einem Versammlungszug marschierten. Die Polizeihauptkommissarin Anja Wegmann berichtete, dass während der Versammlung keine nennenswerten Vorkommnisse registriert wurden. Die gemeinsame Demonstration endete gegen 20 Uhr und bot den Teilnehmern neben Redebeiträgen auch Live-Musik und Verpflegung.

Vielfältige Protest-Kultur

Die Kundgebung in Kempten reiht sich in eine zunehmende Protestwelle gegen die AfD und rechtsextreme Bestrebungen in Deutschland ein. Ähnliche Veranstaltungen, wie eine Demonstration in Gmünd oder eine geplante große Anti-AfD-Demo in Dortmund, zeigen das Engagement vieler Bürger gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Im Rahmen dieser Mobilisierungen kamen zahlreiche Plakate zum Einsatz, darunter Botschaften wie „AfD ist keine Alternative“ oder kreative Aufrufe wie „SylterInnen gegen rechts“, die während verschiedener Demos gehalten wurden. Allein in einer Demonstration in Köln waren etwa 2400 Gegendemonstranten präsent, die ihre Ablehnung klar zum Ausdruck brachten.

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit rechtsextremistischer Demonstrationen stark zugenommen, laut dem Verfassungsschutzbericht 2023 wurden im vergangenen Jahr 367 solcher Versammlungen gezählt – ein Anstieg im Vergleich zu 2022, als es nur 145 Demonstrationen dieser Art gab. Das Gesamtpersonenpotenzial der gewaltorientierten Rechtsextremisten liegt mittlerweile bei etwa 14.500, was einen besorgniserregenden Trend signalisiert.

Steigende rechtsextremistische Gewalt

Die Zahlen aus dem Verfassungsschutzbericht verdeutlichen die zunehmende Bedrohung durch rechtsextremistische Gewalttaten. Im Jahr 2023 wurden 1.148 rechtsextremistische Gewalttaten registriert, was einem Anstieg von 13 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zudem verzeichneten die Behörden 25.660 rechtsmotivierte Straftaten, was einem Anstieg von 22,4 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Auch die Körperverletzungsdelikte mit fremdenfeindlichem Hintergrund stiegen, was das Ausmaß der Herausforderung unterstreicht, der sich die Gesellschaft gegenübersieht.

Die Kundgebung in Kempten und die breitere Bewegung gegen Rechtsextremismus sind daher nicht nur Zeichen des Protests, sondern auch Ausdruck eines wachsenden Bewusstseins für die Gefahren, die von extremistischen Ideologien ausgehen. Die Hoffnung bleibt, dass solche Aktivitäten dazu beitragen, einen Raum für eine diverse und inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Weitere Informationen über die aktuelle Lage und Entwicklung finden Sie in den Berichten von Merkur, Schwäbische Post und Verfassungsschutz.

Details
Ort Kempten, Deutschland
Quellen