Achtklässler gestalten blühenden Friedhof – Ein Weltraum für Insekten!

Vier Achtklässler der KGS Kirchweyhe schaffen eine insektenfreundliche Blühfläche auf dem Friedhof in Kirchweyhe.
Vier Achtklässler der KGS Kirchweyhe schaffen eine insektenfreundliche Blühfläche auf dem Friedhof in Kirchweyhe. (Symbolbild/NAG)

Kirchweyhe, Deutschland - Auf dem Friedhof in Kirchweyhe wurde eine neue Blühfläche mit Trockenmauer angelegt. Dieses ökologische Projekt, das von vier Achtklässlern der KGS Kirchweyhe im Rahmen ihres Betriebspraktikums umgesetzt wurde, hat nicht nur eine ästhetische Aufwertung des Geländes zur Folge, sondern trägt auch aktiv zur Förderung der Artenvielfalt bei. Die Schüler Luna Schmitter, Anna Geis, Maira Ting und Max Krolage, im Alter von 13 bis 14 Jahren, arbeiteten sechs Monate lang insgesamt anderthalb Stunden pro Woche an diesem Vorhaben.

Die Trockenmauer wurde aus alten Waschbetonplatten errichtet, ohne Mörtel, um einen Lebensraum für verschiedene Pflanzen und Insekten zu schaffen. Insektenfreundliche Pflanzen wie Lavendel, Glockenblume und Pfingstrose wurden eigens für diese Fläche ausgewählt. Diese Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Friedhofsausschusses, der eine parkähnliche Anlage mit einem hohen Naherholungswert schaffen möchte. Das Projekt ist auch Teil einer größeren Bestrebung, den Friedhof in Kirchweyhe zu einem offeneren und grüneren Ort zu entwickeln.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Wichtigkeit solcher Projekte wird durch die Auszeichnung des Friedhofs im Jahr 2022 mit einem Siegel für Nachhaltigkeit und Umweltgerechtigkeit unterstrichen. Friedhofsmitarbeiter Andreas Ronneberger lobte die Zusammenarbeit der Schüler und das gelungene Ergebnis des Projekts. Zudem haben die Jugendlichen durch ihre Arbeit keine Berührungsängste mit dem Thema Trauer und Tod entwickelt, was in der Gesellschaft oft als sensibel gilt.

Ein zentraler Aspekt der Gestaltung insektenfreundlicher Friedhöfe ist die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Wildtieren wie Insekten. Viele Rasenflächen auf Friedhöfen werden häufig gemäht, wodurch ihnen Nahrung, Versteck- und Nistmöglichkeiten entzogen werden. Die Maßnahmen, die zur Anlage blütenreicher Wildblumenwiesen und extensiv gepflegter Blühstreifen ergriffen werden, ermöglichen es Bestäubern wie Wildbienen und Schmetterlingen, ganzjährig Nahrung zu finden. Diese Initiativen sind entscheidend, um eine gesunde Biodiversität zu fördern und die Lebensräume für vielfältige Tierarten zu erhalten. Bund Baden-Württemberg betont, dass abgestorbene Pflanzenteile im Winter zudem Überwinterungsmöglichkeiten für Schmetterlinge und andere Insekten bieten.

Gestaltungsrichtlinien für Friedhöfe

Bei der Grabgestaltung kommen häufig exotische Zierpflanzen zum Einsatz, die heimischen Insekten kaum Nahrung bieten. Eine angepasste Pflanzenauswahl mit heimischen Wildpflanzen ermöglicht nicht nur insektenfreundliche, sondern auch nachhaltige Grabgestaltungen. Durch den Einsatz heimischer Gehölze, Hecken und Blühpflanzen wird eine Nahrungsquelle für Insekten bereitgestellt, was den Lebensraum auf Friedhöfen erheblich verbessert. Totholz und abgestorbene Pflanzenteile dienen ebenfalls als Nist- oder Überwinterungsplätze. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Ansiedlung und Fortpflanzung vieler Insektenarten und fördern eine gesunde Umwelt.

Das Projekt der Schüler hat somit nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern auch eine bildende Funktion, indem es das Bewusstsein für Artenschutz und Nachhaltigkeit in der Gemeinde stärkt. Durch diese Initiativen wird der Friedhof nicht nur zu einem Ort der Trauer, sondern auch eines des Lebens und der Erholung, sowohl für Menschen als auch für die Tierwelt.

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Ort Kirchweyhe, Deutschland
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