Hochwasser in Kehlen: Ein Jahr nach der Katastrophe – Reparaturen laufen!

Kehlen, Deutschland - Im Frühsommer 2024 erlebte der Bodenseeraum, insbesondere die Gemeinde Meckenbeuren, verheerende Hochwasserereignisse. Am Anfang des Juni stiegen die Wasserstände, wobei der Ortsteil Kehlen am schwersten betroffen war. Die Schäden in Kehlen belaufen sich auf etwa 2,2 Millionen Euro und betreffen mehrere öffentliche Gebäude, darunter die Wilhelm-Schussen-Schule, die Karl-Brugger-Halle sowie das Dorfgemeinschaftshaus. Besonders gravierend war die Situation in der Wilhelm-Schussen-Schule, deren Untergeschoss unter Wasser stand und deren Schultoiletten erheblich beschädigt wurden. Ein Toiletten-Container wurde seitdem auf dem Schulhof aufgestellt. Die Renovierungsarbeiten an den Toiletten wurden erst im Mai 2025 abgeschlossen. Die Heizung der Schule, die ebenfalls stark betroffen war, wurde im Herbst 2024 wieder funktionsfähig gemacht, sodass der Schulbetrieb nicht länger gefährdet war. [SWR] berichtet, dass die Gemeinde intensiv an Hochwasserschutzmaßnahmen arbeitet, um solche Schäden in Zukunft zu vermeiden.
Um den Hochwasserschutz zu verbessern, sind unter anderem der Bau einer Hochwasserschutzmauer sowie die mögliche Verlagerung der Schule in Planung. Fachleute weisen jedoch darauf hin, dass die alte Gebäudesubstanz nicht vollständig abgedichtet werden kann. Angesichts der Zunahme von Wetterextremen, die durch den Klimawandel begünstigt werden, sind solche Maßnahmen dringend notwendig. Die Gemeinde investiert in sowohl feste als auch mobile Hochwasserschutzlösungen, auch die Änderungen am Pumpsystem mit der Installation von Vakuumpumpen in der Karl-Brugger-Halle sind Teil dieser Strategie.
Schäden und Einsätze im Katastrophenfall
Die Auswirkungen des Hochwassers in Kehlen sind mit den Regen- und Schmelzwassermengen vor 50 Jahren vergleichbar. Der Pegelhöchststand erreichte mit 4,49 Metern nahezu den Höchststand von 4,53 Metern aus der Vergangenheit. Dies zeigt, wie ernst die Situation war. Rettungskräfte waren im Dauereinsatz, und bis Sonntagmorgen nach dem ersten Hochwasserereignis am 29. Januar 2024 mussten rund 80 Einsätze mit fast 150 Einsatzkräften gemeistert werden. Insgesamt kamen dabei etwa 2000 Arbeitsstunden zusammen, unterstützt durch schweres Gerät und mehr als 8500 Sandsäcke. Auch in benachbarten Ortsteilen wie Brochenzell waren zahlreiche Einsätze erforderlich, um die Wassermassen zu bekämpfen. [Wochenblatt] hebt hervor, dass der Hochwasserschutz ein zentrales Thema für die Region bleibt.
Klimawandel und Hochwasser-Risiken
Hochwasserereignisse sind nicht nur ein lokales Problem, sondern weltweit die häufigsten Naturkatastrophen. Nach Angaben von [Statista] haben Hochwasser seit 2000 fast 37 Prozent aller Naturkatastrophen verursacht. Die Folgen des Klimawandels, wie erhöhte Niederschlagsmengen und häufigere Starkregenereignisse, machen solche Ereignisse wahrscheinlicher. In Deutschland sind etwa 7,6 Prozent aller Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt. Der Verlust an natürlichen Überschwemmungsgebieten durch Bebauung und die Begradigung von Flüssen verschärfen die Situation zusätzlich. Der Hochwasserschutz und die Berücksichtigung natürlicher Rückhalteräume werden daher als essentielle Maßnahmen hervorgehoben, um zukünftige Schäden zu minimieren.
Im Mai 2025 kehrten die letzten Bewohner in instandgesetzte Wohnungen in Kehlen zurück. Der Wiederaufbau und die Hochwasserschutzmaßnahmen sind jedoch nach wie vor im Gange, während die Gemeinde sich auf die Herausforderungen vorbereitet, die der Klimawandel mit sich bringt.
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Ort | Kehlen, Deutschland |
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