Achtung! Falsche Steuerbescheide drohen - So erkennen Sie den Betrug!

Bayern, Deutschland - Verbraucher in Deutschland sind derzeit Ziel eines perfiden Betrugsversuchs. Das Ruhr24 berichtet, dass gefälschte Briefe kursieren, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. In diesen Schreiben werden Empfänger zur Überweisung eines Betrags in Höhe von 350,11 Euro aufgefordert, da sie angeblich Verzugszinsen für ihre Steuererklärung 2023 zu zahlen haben. Bereits zu Beginn des Jahres hatte das Finanzministerium vor solchen falschen Steuerbescheiden gewarnt.
Die Briefe setzen die Empfänger unter Druck und geben nur einen sehr kurzen Zeitraum von zwei Tagen für die Zahlung vor. Drohungen mit Strafmaßnahmen werden ebenfalls ausgesprochen. Die Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. hat diese Schreiben analysiert und warnt eindringlich vor den Trickbetrügern. Tobias Gerauer, Vorstand der Lohnsteuerhilfe Bayern, bestätigt, dass solche Zahlungsaufforderungen nicht dem Vorgehen eines echten Finanzamtes entsprechen, welches in der Regel längere Zahlungsfristen gewährt.
Überprüfung von Merkmalen gefälschter Briefe
Die gefälschten Schreiben weisen mehrere Merkmale auf, die auf einen Betrugsversuch hindeuten. Echte Finanzämter nennen stets persönliche Steuer-IDs und gewähren eine Frist von mindestens einem Monat. Stattdessen sind die gefälschten Briefe unpersönlich gehalten, enthalten keine spezifischen Informationen des Empfängers und der Absender ist nicht das zuständige örtliche Finanzamt, sondern das inoffizielle Bundeszentralamt. Zudem finden sich unlogische Daten auf den verschiedenen Seiten des Briefes, etwa dass die erste Seite auf Februar und die zweite Seite auf Mai datiert ist.
Ein weiteres Warnsignal ist ein QR-Code, der vermutlich zu einer betrügerischen Website führt. Die IBAN für die Überweisung führt nach Spanien und beginnt mit „ES“, was ebenfalls auf den Betrug hinweist. Die Lohnsteuerhilfe Bayern empfiehlt, im Zweifelsfall immer Rücksprache mit dem örtlichen Finanzamt zu halten.
Allgemeine Hinweise zum Steuerbetrug
Die Problematik rund um Steuerbetrug ist nicht neu. Ein Bericht von ING erläutert, dass Steuerpflichtige immer darauf achten sollten, korrekte Angaben zu machen. Arbeitgeber melden Lohn und Sozialversicherungsbeiträge direkt ans Finanzamt, was einen Betrug durch falsche Angaben in der Steuererklärung umso schwieriger macht. Auch wird auf die Möglichkeit verwiesen, anonyme Hinweise zu möglichem Steuerbetrug zu geben.
In letzter Zeit wurden noch viele andere Betrugsmaschen beobachtet, wie zum Beispiel Briefe von angeblichen Inkassounternehmen, die fälschlicherweise zur Zahlung drängen. Die Lohnsteuerhilfe Bayern hat daher die Bürger aufgefordert, besonders wachsam zu sein und bei Unsicherheiten nicht zögerlich das zuständige Finanzamt zu kontaktieren. Ein umfassendes Verständnis der Abläufe kann helfen, sich gegen solche Betrugsversuche zu wappnen.
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Ort | Bayern, Deutschland |
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