Freiburger Theologinnen brechen das Schweigen: Priesterinnen gefordert!

Neun Theologie-Studentinnen der Uni Freiburg bewerben sich um das Priesteramt, um für Gleichberechtigung in der Kirche zu kämpfen.
Neun Theologie-Studentinnen der Uni Freiburg bewerben sich um das Priesteramt, um für Gleichberechtigung in der Kirche zu kämpfen. (Symbolbild/NAG)

Freiburg, Deutschland - Neun Theologie-Studentinnen der Universität Freiburg haben sich als Priesterinnen beworben, was als Zeichen gegen die Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche interpretiert wird. Diese Initiative, unterstützt von der Frauen-Reformbewegung Maria 2.0, spiegelt den Wunsch wider, für Gleichberechtigung und gegen bestehende Barrieren in einer traditionell männlich dominierten Institution einzutreten. Die Studentinnen wollen ihren Berufswunsch öffentlich machen und hoffen, eine breitere Diskussion über die Rolle der Frauen im Priesteramt zu entfachen. Weihbischof Christian Würtz hat die Bewerbungen zur Kenntnis genommen und bereits ein Gespräch mit den Studentinnen in Aussicht gestellt. Er erkennt an, dass sich die Rolle der Frauen in der Kirche erweitern könnte, sieht jedoch kurzfristig keine Veränderungen in der Weihepraxis.SWR berichtet, dass Vera Fath, eine der Bewerberinnen, betont, dass sie und ihre Kommilitoninnen das gleiche Studium wie angehende Priester absolvieren.

Felicitas Höing, ebenfalls im sechsten Semester und Teil dieser Initiative, äußert ihre Frustration über die anhaltende Ablehnung von Frauen im Priesteramt. Sie und ihre Mitstreiterinnen sehen sich als Bereicherung für die Erzdiözese. Würtz verweist zudem auf das Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ von Papst Johannes Paul II., das die Weihe von Frauen in der katholischen Kirche explizit ausschließt. Trotz dieser bestehenden Regelungen gibt es einen wachsenden Druck seitens der katholischen Gemeinden und Gläubigen in Deutschland, für eine politische und religiöse Gleichstellung einzutreten.

Wachsende Unterstützung für Frauen in der Kirche

Die Forderungen nach einer stärkeren Teilnahme von Frauen an kirchlichen Ämtern finden zunehmend Gehör. So zeigt sich die Theologische Fakultät der Uni Freiburg beeindruckt von der Aktion der Studentinnen. Dekan Karlheinz Ruhstorfer hat die Argumente gegen die Priesterweihe von Frauen kritisiert. Ein beachtliches Signal kam während der Synodalen Versammlung in Deutschland, wo 92% der Delegierten und 82% der Bischöfe für ein Dokument stimmten, das Papst Franziskus auffordert, Reformideen zur Weihe von Frauen weltweit zu prüfen. Als Bischof Franz-Josef Bode die Annahme dieses Grundtextes als „historischen Schritt“ bezeichnete, fand dies großen Anklang. Jeder Schritt hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit wird begrüßt, insbesondere vor dem Hintergrund des alltäglichen Sexismus und der Diskriminierung innerhalb der Kirche.Katholisch.de berichtet.

Trotz der positiven Entwicklungen sieht Rom bisher keine Bereitschaft, sich in der „Frauenfrage“ zu bewegen. Die nachsynodalen Schreiben, wie „Querida Amazonia“ von Papst Franziskus, belegen diesen Stillstand. Auch aus theologischer Sicht wird zunehmend hinterfragt, warum Frauen nicht zum Priesteramt zugelassen werden. Das aktuelle Dogma, welches den Zugang zum Priesteramt Männern vorenthalten bleibt, steht auf wackeligen Füßen, angesichts der neutestamentlichen Tradition, die Frauen in Leitungsfunktionen kennt.Laut katholisch.de sind die Zeit und der Bedarf groß, um die Strukturen in der Kirche neu zu prüfen und angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen.

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Ort Freiburg, Deutschland
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