Neuer Forschungsverbund: Hoffnungsträger gegen Darmkrebs entdeckt!

Neuer Forschungsverbund an der UNI Frankfurt untersucht Tumor-Mikromilieu zur Verbesserung von Immuntherapien gegen Darmkrebs.
Neuer Forschungsverbund an der UNI Frankfurt untersucht Tumor-Mikromilieu zur Verbesserung von Immuntherapien gegen Darmkrebs. (Symbolbild/NAG)

Frankfurt am Main, Deutschland - Am 30. Mai 2025 wurde der neue Transregio-Sonderforschungsbereich TRR 417 ins Leben gerufen, der von der Goethe-Universität Frankfurt, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gemeinsam betrieben wird. Ziel der Forschung ist es, das Tumor-Mikromilieu von Darmtumoren genauer zu untersuchen und durch gezielte Veränderungen die Therapieoptionen zu verbessern. Laut puk.uni-frankfurt.de ist Darmkrebs heilbar, wenn er frühzeitig erkannt und vollständig operiert wird. In fortgeschrittenen Fällen gelten Immuntherapien als Hoffnungsträger, jedoch sprechen nur etwa 15-20% der Patienten auf diese Behandlungen an.

Ein zentraler Aspekt der neuen Forschung ist das defekte DNA-Reparatursystem der Tumoren, das Mikrosatelliteninstabilität aufweist. Dies eröffnet bessere Chancen für die Anwendung von Immuntherapien, da Immuncheckpoint-Inhibitoren die Schutzhülle des Tumors neutralisieren und T-Zellen aktivieren können. Prof. Florian Greten, Sprecher des TRR 417, betont die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit, um Grundlagenforschung schneller in klinische Anwendungen zu übertragen.

Neuer Ansatz zur Behandlung mikrosatelliten-stabiler Tumoren

Eine bedeutende Herausforderung in der Behandlung von Darmkrebs ist das mikrosatelliten-stabile kolorektale Karzinom (MSS CRC), das etwa 85-90% der Fälle ausmacht. Derzeit können moderne Immuntherapien bei dieser Tumorart nur eingeschränkt eingesetzt werden. Ein Forschungsteam von der MedUni Wien hat mögliche Ursachen für diese Therapieversager identifiziert. In einer kürzlich veröffentlichten Studie in „Nature Communications“ haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass die yẟ T-Zellen, die für die Immunantwort verantwortlich sind, in MSS CRC nicht ausreichend funktionieren. Dies liegt unter anderem daran, dass Bindegewebszellen (Fibroblasten) die Aktivität dieser T-Zellen blockieren. krebs-nachrichten.de beschreibt weitere vielversprechende Ansätze zur Überwindung dieser Blockade, insbesondere durch die Hemmung des Moleküls TIGIT.

Die Erkenntnisse über die Rolle der yẟ T-Zellen eröffnen neue Perspektiven für zukünftige Forschungen, die deren Interaktionen mit Fibroblasten genauer untersuchen sollen. Dies könnte einen entscheidenden Fortschritt im Kampf gegen Darmkrebs darstellen, wo die Akzeptanz von Immuntherapien bislang begrenzt war.

Einfluss des Mikrobioms auf Immuntherapien

Unterdessen erhält der Tübinger Professor Dr. Christoph Stein-Thoeringer für sein Projekt, das den Einfluss von Darmmikroben auf die Wirksamkeit von CAR-T-Zell-Therapien untersucht, einen ERC Consolidator Grant über zwei Millionen Euro. CAR-T-Zell-Therapien bieten eine neuartige Immunbehandlung, bei der T-Zellen gentechnologisch verändert werden, um gezielt Tumorzellen zu bekämpfen. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse bei Lymphomen sehen die Forscher Verbesserungsbedarf. Rund 60% der Patienten erleben nach der Behandlung ein Rezidiv der Erkrankung. Stein-Thoeringers Forschung fokussiert sich auf die Identifikation von Biomarkern, die das Ansprechen auf die Therapie vorhersagen können. Hinweise deuten darauf hin, dass spezifische Darmbakterien die Vorhersage des Therapieerfolgs beeinflussen könnten, was auf eine wichtige Rolle des Mikrobioms in der Krebsimmuntherapie hinweist, wie uni-tuebingen.de berichtet.

Insgesamt zeigen aktuelle Forschungen, wie wichtig das Verständnis der biologischen Mechanismen hinter Darmkrebs und seinen Therapien ist. Innovationsansätze in der Grundlagenforschung könnten endlich den entscheidenden Durchbruch in der Behandlung dieser schweren Erkrankung bringen.

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Ort Frankfurt am Main, Deutschland
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