Horb trauert: Gedenkfeier für drei Opfer des Brückenunglücks

Horb am Neckar, Deutschland - Am 27. Mai 2025 versammelten sich fast 400 Menschen in der Stiftskirche in Horb, um den drei Arbeitern zu gedenken, die bei einem tragischen Unfall am 20. Mai auf der Baustelle der neuen Hochbrücke ums Leben kamen. Die Männer stürzten mit einer Baustellengondel aus großer Höhe ab, was die gesamte Gemeinde erschütterte. Die Gedenkveranstaltung, die nur eine Woche nach dem Unglück stattfand, war bemerkenswert gut besucht und erinnerte an die Menschenmengen, die an christlichen Feiertagen zu sehen sind. Geistliche und Stadtvertreter sprachen in berührenden Reden Trost und Hoffnung zu den Anwesenden. Dies berichtet SWR.
Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) betonte die große Anteilnahme der Bürger und äußerte den Wunsch nach Geduld mit den noch bevorstehenden Arbeiten an der Hochbrücke. Pastoralreferentin Susanne Tepel, die die hohe Teilnehmerzahl als bemerkenswert empfand, bezeichnete den Gottesdienst als einen Versuch, den „Schleier“ des Unglücks zu lichten. Die Gedenkfeier wurde als Gelegenheit geschaffen, gemeinsam um die Verstorbenen zu trauern und den Schmerz über die tragische Situation zu teilen. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften organisatorisch unterstützt, darunter die katholische Kirchengemeinde Horb sowie die evangelischen Kirchengemeinden in Horb und Mühlen, wie Schwarzwälder Bote berichtet.
Spenden und Gedenkkultur
Im Rahmen der Gedenkfeier wurde ein Spendenkonto eingerichtet, um die Hinterbliebenen zu unterstützen. Dieses Konto muss formal vom Horber Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung angenommen werden. Die geplante Spendensumme soll gleichmäßig auf die Familien der Verstorbenen verteilt werden, die aus Polen und Österreich stammen. Überweisungen unter dem Verwendungszweck „Unfall Hochbrücke“ sind möglich, und für Spenden ab 200 Euro wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt, sofern der Name und die Anschrift des Spenders auf dem Überweisungsträger angegeben werden, wie ebenfalls vom Schwarzwälder Bote berichtet.
Die Bauarbeiten an der Hochbrücke werden eine Woche nach dem Unglück wieder aufgenommen. Die Beschäftigten haben die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie unter den aktuellen Umständen weiterarbeiten möchten. Auf Wunsch der Belegschaft wird ein nicht-öffentlicher Gedenkgottesdienst in deutscher und polnischer Sprache direkt auf der Baustelle abgehalten. Außerdem wird die Gedenkstätte in der Nähe der Hochbrücke mit Blumen geschmückt, um den Verstorbenen zu gedenken.
Ermittlungen und Arbeitsunfälle
Die Ermittlungen des Polizeipräsidiums Pforzheim und der Staatsanwaltschaft Rottweil sind mittlerweile abgeschlossen, wobei die Baustelle wieder freigegeben wurde. Dennoch sind die Untersuchungen zur genauen Unglücksursache noch nicht beendet. Der tragische Vorfall wirft ein Licht auf die notwendige Diskussion über Sicherheitsstandards auf Baustellen. Im Jahr 2023 gab es in Österreich 15.036 Arbeitsunfälle im Baubereich, 19 davon waren tödlich. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Bauarbeiter konfrontiert sind, und die Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen werden lauter, nicht zuletzt angesichts des internationalen Gedenktages für verunglückte Arbeitnehmer:innen, dem Workers‘ Memorial Day, der jährlich am 28. April begangen wird, wie OTS berichtet.
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Ort | Horb am Neckar, Deutschland |
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