Stadtwerke Aalen: Massive Verluste und neue Wege zur Rettung!

Aalen, Deutschland - Die Stadtwerke Aalen GmbH steht vor einer erheblichen Herausforderung. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichneten die Stadtwerke ein Minus von rund 25 Millionen Euro. Dieses Defizit ist die Fortsetzung eines schwierigen finanziellen Trends, der bereits 2023 mit einem Verlust von etwa 1,5 Millionen Euro begann. Wie die Schwäbische Post mitteilt, wurde der Jahresabschluss 2023 trotz verzögerter Aufstellung vom Gemeinderat nun festgestellt. Ursachen für die Verzögerung lagen in lückenhaften und teilweise falschen Daten, die von den Stadtwerken geliefert wurden.
Die Stadtverwaltung führt die Verluste vor allem auf Fehlentscheidungen im Energieeinkauf zurück. Oberbürgermeister Frederick Brütting bezeichnete die Situation als „intensive Phase der Aufarbeitung“. Der Gemeinderat beschloss schließlich die Entlastung des Aufsichtsrats für das Jahr 2023, jedoch stimmten nur zwei Mitglieder dagegen, während sieben sich enthielten. Alle Aufsichtsratsmitglieder wurden als befangen betrachtet, was die Situation zusätzlich kompliziert. Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle stellte den Aufsichtsräten für ihre Arbeit Dank aus, während die Kämmerin Daniela Faußner informierte, dass die buchhalterische Aufarbeitung für 2023 nun abgeschlossen sei.
Strategien zur Konsolidierung
Unter der neuen Leitung von Geschäftsführer Michael Schäfer verfolgt die Stadtwerke Aalen GmbH das Ziel einer umfassenden Konsolidierung. Laut aalen.de werden derzeit die Ursachen für die massiven Verluste der letzten Jahre untersucht. Aufarbeitung zeigt Defizite in der Organisation der Stadtwerke und erhebliche Mängel in der Energiebeschaffung auf. Falsche Finanzzahlen wurden bis November 2024 sowohl dem Aufsichtsrat als auch der Stadtverwaltung vorgelegt, was die Situation weiter verkomplizierte.
Zur Unterstützung der Stadtwerke wird ein Unterstützungspaket in Höhe von 25 Millionen Euro erarbeitet, welches im Mai 2025 vom Gemeinderat beraten werden soll. Dieses umfasst unter anderem Einsparungen im Haushalt, den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften sowie die Veräußertung des Hallenbad-Grundstücks. Künftig soll die Abrechnung bei den Stadtwerken von rollierenden auf Stichtagsabrechnungen umgestellt werden.
Wichtige Änderungen und Herausforderungen
Die Stadtwerke Aalen, die eine lange Geschichte in der Stadt haben und ursprünglich 1867 gegründet wurden, befinden sich in einer Phase der grundlegenden Transformation. Defizite in den letzten Jahren sind auf Fehlentscheidungen im Energieeinkauf, einen Umsatzrückgang von 2,5 Millionen Euro sowie stark gestiegene Materialausgaben zurückzuführen. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat der Gemeinderat bereits am 7. April 2025 beschlossen, die Stadtwerke in kommunaler Hand zu halten und eine Strategie für einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb zu entwickeln.
Das Kundeninformationszentrum (KIZ) in der Stadtmitte steht ebenfalls vor einer geplanten Wiedereröffnung, welche ein weiteres Element der Neuausrichtung darstellt. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Stadtwerke Aalen auf einen wirtschaftlich stabilen Kurs zu bringen und den Verlusten der letzten Jahre entgegenzuwirken.
Die Gesellschafterversammlung, in der die Entlastung des Aufsichtsrats besprochen wird, ist für den 27. Mai 2025 angesetzt. Bis dahin bleibt abzuwarten, welche konkreten Schritte und Strategien zur Rettung des Unternehmens umgesetzt werden können.
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Ort | Aalen, Deutschland |
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