Bürgermeisterwechsel im Landkreis Ebersberg: Wer bleibt, wer geht?

Am 8. März 2026 stehen im Landkreis Ebersberg zahlreiche Bürgermeisterwahlen an, da fünf Amtsinhaber nicht erneut kandidieren.
Am 8. März 2026 stehen im Landkreis Ebersberg zahlreiche Bürgermeisterwahlen an, da fünf Amtsinhaber nicht erneut kandidieren. (Symbolbild/NAG)

Ebersberg, Deutschland - Im Landkreis Ebersberg stehen die Kommunalwahlen am 8. März 2026 vor der Tür. Ein Blick auf die bevorstehenden Veränderungen zeigt, dass in 20 von 21 Rathäusern die Bürgermeisterposten neu besetzt werden. Einige amtierende Bürgermeister haben bereits angekündigt, nicht erneut anzutreten. Hans Fent aus Aßling und Eduard Koch aus Frauenneuharting haben beide erklärt, sich aus familiären Gründen aus der Politik zurückzuziehen. Fent möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, während Koch seine Entscheidung Ende 2024 öffentlich machte.

Zusätzlich haben auch Rupert Ostermair aus Forstinning und Andreas Lutz aus Oberpframmern angekündigt, nach zwei Amtszeiten nicht mehr zu kandidieren. Lutz hat bereits einen Wunschkandidaten für seine Nachfolge benannt: Korbinian Heinzeller. Roland Frick aus Pliening verabschiedet sich nach 30 Jahren im Gemeinderat und elf Jahren als Bürgermeister, um mehr Freizeit zu haben.

Wahlkampf und Nominierungen

In Ebersberg wurde Ulrich Proske als parteiloser Kandidat von der SPD nominiert und einstimmig gewählt. Bei einer Nominierungsversammlung auf der Ebersberger Alm wurde klar, dass Proske, der bereits fünf Jahre als Bürgermeister gedient hat, erneut antreten möchte. Er folgte 2020 Walter Brilmayer von der CSU, der nach 26 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte. In der ersten Runde der Wahl 2020 verpasste Proske nur knapp die absolute Mehrheit, konnte sich jedoch in der Stichwahl mit 61,2 Prozent gegen Alexander Gressierer durchsetzen.

Die finanzielle Lage der Stadt ist derzeit angespannt, was zu hitzigen Debatten im Stadtrat geführt hat. In einem weiteren Zeichen politischen Wandels hat die CSU ihren Haushaltsentwurf für 2025 abgelehnt, was das politische Klima im Landkreis zusätzlich angespannter erscheinen lässt.

Ambitionen der Amtsinhaber

Einige Bürgermeister haben ihr Interesse an einer Wiederwahl signalisiert. Josef Schwäbl aus Bruck (CSU) zeigt Interesse an einer dritten Amtszeit, hat jedoch noch keine offizielle Kandidatur abgegeben. Martin Riedl (Baiern, CSU), Inge Heiler (Egmating, ABE), Michael Eisenschmid (Moosach, CSU) und Claudia Streu-Schütze (Emmering, Freie Wähler) sind ebenfalls bereit, sich für eine zweite Amtszeit zur Wahl zu stellen. Josef Oswald aus Glonn (CSU) freut sich über eine dritte Nominierung.

Zudem zögern einige Kandidaten, ihre Wiederwahl öffentlich zu machen. Martina Lietsch aus Steinhöring (Freie Liste) und Kathrin Alte aus Anzing (CSU) halten sich bedeckt. Gleichzeitig haben Leonhard Spitzauer (Vaterstetten, CSU) und Jan Paeplow (Kirchseeon, CSU) ebenfalls ihren Wunsch zur erneuten Kandidatur bekundet. Ludwig Maurer aus Hohenlinden (ÜWH) plant sogar, für eine sechste Amtszeit zu kandidieren. Walentina Dahms aus Markt Schwaben hingegen muss sich nicht zur Wiederwahl stellen, da sie erst im letzten Jahr gewählt wurde.

Die politischen Verschiebungen im Landkreis Ebersberg sind Teil eines größeren Trends, der durch die bevorstehenden Kommunalwahlen in vielen Teilen Deutschlands geprägt ist. Der Einfluss der europäischen Wahlen und die damit steigenden Wahlbeteiligungen könnten auch die Wahlen in Ebersberg beeinflussen. Die CSU, die ihre Kandidatenwahl noch nicht abgeschlossen hat, sieht sich zudem möglichen Gemeinschaftskandidaten konfrontiert, während Thomas Stark (Poing, parteilos) als Spitzenkandidat der CSU in die Wahl geht.

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Ort Ebersberg, Deutschland
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