Forstenrieder Park: Vom königlichen Jagdrevier zur grünen Energiezukunft!

Der Forstenrieder Park bei München: Von königlicher Jagd zu einem Erholungsgebiet mit Windkraftanlagen – Natur- und Umweltschutz im Fokus.
Der Forstenrieder Park bei München: Von königlicher Jagd zu einem Erholungsgebiet mit Windkraftanlagen – Natur- und Umweltschutz im Fokus. (Symbolbild/NAG)

Forstenrieder Park, 81475 München, Deutschland - Der Forstenrieder Park, ein 37 Quadratkilometer großes Landschaftsschutzgebiet südwestlich von München, blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Einst diente er als Jagdrevier des Wittelsbacher Königshauses, wo König Ludwig III. 1918 den letzten Königshirsch erlegte. Heutzutage ist der Park ein beliebtes Erholungsgebiet für die Bevölkerung, das zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Spazierengehen, Joggen und Radfahren bietet. Jacques Volland, Jäger und Förster sowie Vorsitzender des Vereins „Freunde des Forstenrieder Parks“, setzt sich aktiv für den Erhalt des Parks ein.

Wilde Tiere sind hier ebenfalls zahlreich anzutreffen. Rothirsche und Wildschweine haben ihren Lebensraum in dieser grünen Oase gefunden. Der Park beherbergt auch über 40 alte Eichen, deren Schutz im Fokus der Pflege steht. Dank des Engagements von Bürgern, Vereinen und Naturfreunden wurde der Park vor der Zerschneidung durch geplante Umgehungsautobahnen und andere Entwicklungen bewahrt. Es sind zahlreiche Maßnahmen geplant, um den Zustand des Parks zu erhalten und seine Attraktivität für kommende Generationen zu bewahren.

Nachhaltige Entwicklungen im Forstenrieder Park

Aktuell steht der Forstenrieder Park vor einem bedeutenden Umbruch, da die Vorbereitungen für den Bau von sechs Windkraftanlagen begonnen haben. Diese sollen Mitte 2026 in Betrieb genommen werden und eine Kapazität bieten, die rund 20.000 Zwei-Personen-Haushalte jährlich mit Strom versorgen wird. Der vorzeitige Baubeginn für diese Windkraftprojekte wurde vom Landratsamt München genehmigt, und erste Fällarbeiten sind bereits im Gange. Dabei beträgt die Fläche, die vor den eigentlichen Baumaßnahmen geräumt werden muss, jeweils rund einen halben Hektar.

Dennoch bleibt die damit verbundene Abholzung nicht ohne Ausgleich: Nach der Bauphase sollen etwa 0,2 Hektar pro Windrad wieder aufgeforstet werden, und jeder gefällte Baum wird ersetzt. Zudem sind Ausgleichsflächen in Baierbrunn vorgesehen, um die ökologischen Auswirkungen zu minimieren. Der Betrieb der Windräder wird durch die Bürgerwindpark Forstenrieder Park GmbH & Co. KG koordiniert, an der sich auch die Bürger der umliegenden Gemeinden finanziell beteiligen können.

Informationsveranstaltungen und lokale Beteiligung

Um die Bevölkerung über das Windkraftprojekt zu informieren, sind fünf Veranstaltungen geplant, die zwischen dem 11. März und dem 2. April stattfinden. Darunter sind Angebote sowohl vor Ort in den Gemeinden Baierbrunn, Neuried, Schäftlarn und Pullach als auch eine Online-Veranstaltung, die auf 500 Teilnehmer begrenzt ist.

Der Verein „Freunde des Forstenrieder Parks“ plant zudem, mehr Orientierungsschilder im Park aufzustellen und das Hexenhäusl, eine historische Schutzhütte für Waldarbeiter, zu renovieren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Park sowohl als Erholungs- als auch als Bildungsort weiterzuentwickeln, in dem nicht nur die Natur geschätzt, sondern auch das Verständnis für ökologische Zusammenhänge gefördert wird.

Durch die laufenden Aktivitäten und die bevorstehenden Windkraftmaßnahmen wird der Forstenrieder Park nicht nur ein Ort der Erholung bleiben, sondern auch ein wichtiges Element der regionalen Energiewende darstellen.

Für weitere Informationen über die Geschichte und aktuelle Entwicklungen im Forstenrieder Park empfehlen sich die Beiträge von tz, Süddeutsche und ARD Mediathek.

Details
Ort Forstenrieder Park, 81475 München, Deutschland
Quellen