Bayerns Kühe reiten den Aufwärtstrend: Milchleistung steigt weiter!

Bayern, Deutschland - Die Milchproduktion in Bayern hat sich in den letzten Jahren verbessert und verzeichnet einen Anstieg in der durchschnittlichen Milchleistung pro Kuh. Im Jahr 2023 lag die Milchleistung pro Kuh in Bayern bei 7.766 Kilogramm, was einen Zuwachs von 1.253 Kilo innerhalb der letzten zehn Jahre darstellt. Dennoch bleibt der bayerische Durchschnitt hinter dem deutschlandweiten Durchschnitt zurück, der etwa 1.000 Kilo höher liegt, wie PNP berichtet.
Ein Grund für die geringere Milchleistung in Bayern könnte die Struktur der Milchviehhaltung sein. Diese ist in Bayern kleinstrukturierter und weist einen hohen Anteil an Nebenerwerbsbetrieben auf. Bei größeren Betrieben hingegen ist eine intensive Produktionstechnik durch Spezialisierung im Management zu beobachten. In den bayerischen Ställen dominiert das Fleckvieh, das sowohl für die Milch- als auch Fleischerzeugung verwendet wird; allerdings erzielen Holstein-Rinder höhere Milchleistungen.
Bio-Milch in Bayern
Ein bemerkenswerter Aspekt der bayerischen Milchproduktion ist der hohe Anteil an Biowaren, wobei 8,8 Prozent der gelieferten Milch als biologisch eingestuft wird. Das ist deutschlandweit der höchste Wert, da der nationale Durchschnitt nur bei etwa 4,4 Prozent liegt. Allerdings zeigen sich in der Biohaltung vereinzelt hohe Leistungen, während die durchschnittlichen Milchleistungen in der biologischen Landwirtschaft im Vergleich geringer ausfallen.
Eine sorgsam zu beobachtende Entwicklung ist der Rückgang der Zahl der Milchkühe in Bayern. Ende 2024 wurden 1,036 Millionen Milchkühe gezählt, was einem Rückgang um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Anzahl der Milchwirtschaftsbetriebe ist mit 22.455 weiterhin rückläufig und hat um 3,9 Prozent abgenommen. Zum Vergleich: Im Jahr 1992 zählte Bayern noch fast 100.000 Milchbauern.
Marktentwicklungen und milchwirtschaftliche Trends
Auf Bundesebene zeigt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in seinen Daten für 2024, dass die heimischen Erzeuger rund 31,3 Millionen Tonnen Milch an die Molkereien geliefert haben. Der durchschnittliche Milchpreis für konventionelle Milch lag 2024 bei 48,14 Cent pro Kilogramm, ein Anstieg im Vergleich zu den 45,34 Cent des Vorjahres. Biolieferanten erhielten im gleichen Jahr für ihre Milch 58,03 Cent pro Kilogramm.
Des Weiteren wurde ein stabiler Konsum von Konsummilch mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 46,2 Kilogramm festgestellt, während der Verbrauch von Käse leicht stieg und bei 25,4 Kilogramm pro Kopf lag. Im Gegensatz dazu verzeichnete die Butter einen Rückgang des Verbrauchs.
In einem breiteren europäischen Kontext war Deutschland im Jahr 2020 der größte Milcherzeuger der EU, gefolgt von Frankreich. Insgesamt betrugen die Milchleistungen in Deutschland damals 33,1 Millionen Tonnen, während die EU insgesamt 152,3 Millionen Tonnen Milch erzeugte. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle der Molkereiwirtschaft innerhalb der deutschen Ernährungsindustrie, die 2020 einen Produktionswert von rund 10,8 Milliarden Euro einbrachte, wie BMEL anführt.
Die Trends in der Milchproduktion zeigen einen fortwährenden Strukturwandel, der sich in der Konzentration der Betriebe sowie dem kontinuierlichen Rückgang der Milchbauern widerspiegelt. Dieses Zusammenspiel von steigenden Leistungen bei größeren Betrieben und abnehmenden Beständen in der Gesamtbranche wirft Fragen zur Zukunft der Milchwirtschaft in Bayern und Deutschland auf.
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Ort | Bayern, Deutschland |
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