Frohnmaier als AfD-Spitzenkandidat: Desaster oder Chance für BW?

Heilbronn, Deutschland - Am 31. Mai 2025 wurde Markus Frohnmaier als Spitzenkandidat der baden-württembergischen AfD für die Landtagswahl 2026 gewählt. Dies geschah während eines Parteitreffens in Heilbronn, auf dem fast 400 Delegierte mit nur einer Gegenstimme für ihn stimmten, wie remszeitung.de berichtet. Trotz dieser Unterstützung werden Frohnmaiers Chancen, Ministerpräsident zu werden, als realistisch gering eingeschätzt, da andere Parteien eine Koalition mit der AfD ausschließen.
Frohnmaier selbst kündigte bei einer Pressekonferenz in Stuttgart seine Kandidatur an und betonte, dass die AfD den Anspruch erhebt, als Volkspartei zu agieren und einen Regierungsanspruch zu formulieren. Die anstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg findet am 8. März 2026 statt. Zudem gehört Frohnmaier seit 2017 dem Bundestag an und hat bereits Erfahrungen auf bundespolitischem Parkett gesammelt, was den Wahlkampf beeinflussen wird.
Herangehensweise und Wahlkampfstrategien
Die AfD plant, mit einem „9-Punkte-Sofortprogramm“ in den Wahlkampf zu ziehen, das noch nicht auf einem Parteitag verabschiedet wurde. Dieses Programm zielt darauf ab, grundlegende Probleme in Baden-Württemberg anzugehen und soll bereits in den ersten 100 Tagen einer AfD-geführten Regierung umgesetzt werden. Ein zentraler Punkt ist die Schaffung eines „Baden-Württemberg-Fonds“, der ohne neue Schulden finanzieren soll und in Aktien, Anleihen, Immobilien sowie erneuerbare Energien investieren möchte, wie tagesschau.de ergänzt.
Darüber hinaus plant die AfD, die Energiepreise durch den Bau neuer Atomkraftwerke und den Import von russischem Gas zu senken. Gelder aus Klimaschutzmaßnahmen sollen in einen „Energierabatt“ umgeleitet werden. Frohnmaier fordert auch eine Wende in der Bildungspolitik mit einem klaren Fokus auf Leistung, Disziplin und Identität.
Migrations- und Außenpolitik
In der Migrationspolitik kündigt die AfD einen Volksentscheid zu irregulärer Migration an und strebt an, aus der bundesweiten Flüchtlingsverteilung auszusteigen. Zudem soll eine Wiederbelebung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland gefordert werden. Frohnmaier übt Kritik an der Einstufung der AfD durch den Bundesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall und verlangt mehr Transparenz in dieser Hinsicht.
Mit einer Unterstützung von 19,8 Prozent der Stimmen bei der letzten Bundestagswahl im Februar 2025 hat die AfD in Baden-Württemberg das Potential für ein starkes Wahlergebnis. Dieses wäre notwendig, um die Umsetzung ihres Programms zu gewährleisten. Politische Beobachter in der Region betrachten bereits mögliche Koalitionen, während die aktuelle Regierungskoalition aus Grünen und CDU viele Strategien und Taktiken der AfD kritisch gegenübersteht, wie die Analyse auf dawum.de verdeutlicht.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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