Pfarrhaus in Wilstedt: Retten oder Vergessen? Gemeinderat schlägt Alarm!

Wilstedt, Deutschland - Das alte Pfarrhaus in Wilstedt, das im Jahr 1771 erbaut wurde, steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Eigentümer hat beschlossen, auf die geplante Sanierung zu verzichten, die ursprünglich den Umbau in vier Wohnungen vorgesehen hatte. Diese Entscheidung resultiert aus der Einschätzung, dass der wirtschaftliche Aufwand für die notwendige Sanierung nicht vertretbar ist. Laut Weser Kurier ist das historische Gebäude nicht unter Denkmalschutz, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Die Gemeinderatsfraktion Natürlich Wilstedt hat jedoch einen Vorschlag unterbreitet, das Pfarrhaus als „besonders erhaltenswerte Bausubstanz“ zu klassifizieren. Dies könnte neue Möglichkeiten für die Finanzierung und den Erhalt des Gebäudes eröffnen. Der Bürgermeister, Traugott Riedesel, betonte, dass ein potenzieller Investor von zinslosen Darlehen oder Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) profitieren könnte. Dennoch äußerte er Skepsis hinsichtlich der Investorensuche.
Potenzielle Förderung und Herausforderungen
Um den Vorschlag umzusetzen, hat der Gemeinderat beschlossen, beim Bauamt der Samtgemeinde Tarmstedt einen Antrag auf eine formlose Bescheinigung zu stellen. Dies geschieht ohne finanzielles Risiko für die Gemeinde. Laut KfW sind solche Bescheinigungen entscheidend, um Fördermittel für Projekte zur Erhaltung von Bausubstanz zu erhalten.
Denkmalgeschützte Immobilien bieten Kapitalanlegern und Selbstnutzern attraktive Möglichkeiten, erfordern jedoch oft hohe Sanierungsmaßnahmen. Die Eigentümer dieser Objekte unterliegen strengeren Regelungen im Vergleich zu nicht geschützten Gebäuden. Diese Regeln betreffen insbesondere die energetische Modernisierung und den Erhalt der historischen Eigenschaften. Informationen zu Fördermöglichkeiten für denkmalgeschützte Immobilien sind auf der Seite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz verfügbar.
Unter anderem bietet die KfW günstige Kredite und Tilgungszuschüsse für energetische Sanierungen an. Diese Programme konzentrieren sich auf den Erhalt der historischen Bausubstanz und können auch steuerliche Vorteile für Eigentümer denkmalgeschützter Immobilien beinhalten. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, Abschreibungen über einen Zeitraum von zehn Jahren geltend zu machen.
Die Zukunft des Wilstedter Pfarrhauses bleibt somit ungewiss, doch die Initiative der Gemeinderatsfraktion könnte einen Weg in Richtung Erhalt und Nutzung des historischen Gebäudes ebnen.
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Ort | Wilstedt, Deutschland |
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