Russland greift erneut an: Mindestens 12 Tote bei nächtlichen Luftschlägen!

Der ukrainische Verteidigungsminister kritisiert Russlands Verzögerungstaktik in den Verhandlungen, während schwere Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt werden.
Der ukrainische Verteidigungsminister kritisiert Russlands Verzögerungstaktik in den Verhandlungen, während schwere Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt werden. (Symbolbild/NAG)

Sumy, Ukraine - Der Krieg in der Ukraine erlebt zurzeit eine erneute Eskalation. Laut tagesschau.de hat der ukrainische Verteidigungsminister Umjerow Russland vorgeworfen, Verhandlungen zu verzögern, anstatt zu echten Gesprächen bereit zu sein. Diese Vorwürfe sind nicht ohne Grund, da Moskau in der Nacht mehrere Regionen der Ukraine mit Luftangriffen und Drohnen attackierte. In den letzten Tagen führte Russland die schlimmsten Luftschläge seit Beginn des Konflikts durch, bei denen nahezu 300 Drohnen und rund 70 Raketen eingesetzt wurden, was zu mindestens zwölf Todesopfern und Dutzenden Verletzten führte.

Die Luftangriffe betrafen insbesondere die Region Schytomyr, wo zwei Kinder und ein Jugendlicher starben, sowie die Hauptstadt Kiew, in der zumindest vier Menschen getötet wurden. Angriffe in Mykolajiw führten ebenfalls zu einem Todesfall und mehreren Verletzten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland für diesen Terror verantwortlich gemacht und mehr Druck vom Westen gefordert, um Moskau zur Vernunft zu bringen.

Gefangenenaustausch und diplomatische Bemühungen

Im Schatten dieser Eskalation wurde jedoch ein Lichtblick verzeichnet: Der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Krieges wurde abgeschlossen, bei dem jeweils 1.000 Personen freigelassen wurden. Dies war Teil der ersten direkten Verhandlungen seit 2022, die am 16. Mai in Istanbul stattfanden. Einige der freigelassenen Personen waren bereits seit dem Jahr 2022 in Gefangenschaft.

Selenskyj hat betont, dass alle Gefangenen zurückgeholt werden müssen, während der russische Vize-Verteidigungsminister die Hoffnung äußerte, dass der Austausch eine günstigere Atmosphäre für zukünftige Friedensverhandlungen schaffen könnte. Gleichwohl bleibt unklar, ob und wann solche Verhandlungen über eine Waffenruhe stattfinden werden.

Infrastruktur und die humanitäre Lage

Russland wird zudem für die Zerstörung zahlreicher Infrastruktur in der Ukraine verantwortlich gemacht. Besonders besorgniserregend ist die Situation in der von Russland besetzten Region Saporischschja, wo 457 Orte ohne Strom sind und etwa 600.000 Haushalte betroffen sind. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die Ukraine mit hohen Verlusten auf beiden Seiten zu kämpfen hat und internationale Organisationen, wie die UN, einen alarmierenden Stand von über 13.000 getöteten Zivilisten und mehr als 30.000 Verletzten verzeichnen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben unterdessen eine Geheimoperation namens „Spinnennetz“ durchgeführt, die möglicherweise dazu beigetragen hat, die Zahl der zerstörten russischen Kampfflugzeuge auf 12 zu reduzieren, nachdem zuvor von 41 beschädigten Flugzeugen die Rede war. Russische Angriffe in Balaklija führen weiterhin zu Tragödien, wie dem Tod von Zivilisten. Die Ukraine bleibt dabei stark auf internationale Hilfe angewiesen, besonders von den USA, deren Unterstützung jedoch aufgrund politischer Umwälzungen unter Präsident Trump nicht garantiert ist.

Die Frontlinie erstreckt sich weiterhin von der Schwarzmeerküste und Cherson über Donezk und Bachmut bis zur russischen Grenze bei Kupjansk. Die Hoffnung auf Friedensverhandlungen im Frühjahr 2025 bleibt, während zugleich das Risiko eines weiteren Abnutzungskriegs wächst. Angesichts der anhaltenden Kämpfe bleibt die internationale Gemeinschaft gefordert, ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und Druck auf Russland auszuüben, um eine tragfähige Lösung zu finden.

Details
Ort Sumy, Ukraine
Quellen