Berlin braucht dringend Indische Fachkräfte: Giffey warnt vor Visa-Problem!
Berlin braucht dringend Indische Fachkräfte: Giffey warnt vor Visa-Problem!
Berlin, Deutschland - Die Stadt Berlin ist heiß drauf, neue Fachkräfte zu gewinnen – vor allem aus Indien. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat jüngst eindringlich dafür geworben, das Geschäft mit indischen Partnern auszubauen. Sie prophezeit, dass der Bedarf an Fachkräften in Berlin aktuell bei rund 90.000 liegt und in den kommenden Jahren auf etwa 400.000 steigen könnte. Angesichts dieser Zahlen wird klar: Ohne Fachkräfte aus dem Ausland wird es schwer, diese Lücke zu schließen, und Berlin möchte sich da nicht zurückhalten.
Ein zentrales Thema, das Giffey anspricht, ist die drückende Bürokratie, die es indischen Fachkräften erschwert, nach Deutschland zu kommen. „Weniger Bürokratie und mehr Willkommenskultur“ fordert sie, denn bis zur Erteilung eines Visums wartet manch ein indischer Bewerber monatelang. Diese langen Wartezeiten wirken abschreckend, und Giffey macht deutlich, dass Deutschland unglaubwürdig wirkt, wenn es Fachkräfte anwirbt, aber den Visa-Prozess nicht effizient handhabt.
Fachkräftestrategie für Indien
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das Bundeskabinett bereits im Oktober 2024 eine Fachkräftestrategie mit dem Fokus auf Indien beschlossen. Diese Strategie, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Auswärtigen Amt entwickelt wurde, umfasst dreißig konkrete Maßnahmen, um die Anwerbung von Fachkräften zu verbessern. Dazu zählt unter anderem der Abbau bürokratischer Hürden und die Digitalisierung der Visa-Verfahren für indische Fachkräfte.
Die Strategie sieht auch vor, den Deutschunterricht in Indien zu intensivieren sowie Jobmessen durch die Bundesagentur für Arbeit zu organisieren. Dies soll indischen Studierenden und Fachkräften helfen, besser in den deutschen Arbeitsmarkt integriert zu werden. Impressiv ist zudem, dass sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Inder in Deutschland seit 2020 verdoppelt hat. Diese Fachkräfte sind oft hoch qualifiziert und verdienen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen in Deutschland recht gut.
Willkommenskultur im Fokus
Doch nicht nur die bürokratischen Hürden müssen überwunden werden. Giffey hat auch die Sorgen junger Inderinnen und Inder in den Blick genommen, die sich über die aktuelle Willkommenskultur in Deutschland Gedanken machen, besonders im Hinblick auf den Rechtsruck und die AfD. Sie möchte, dass Indien erkennt, wie wichtig und willkommen Fachkräfte dort sind. Ein geplantes Auslandsbüro in Bengaluru, das 2026 eröffnet werden soll, wird sicherlich dazu beitragen, diese Botschaft zu verstärken.
Mit einem klaren Fokus auf die Zukunft und einer offenen Haltung gegenüber indischen Fachkräften möchte Berlin nicht nur seine wirtschaftliche Dynamik steigern, sondern auch dafür sorgen, dass sich die besten Talente für einen Neuanfang in Deutschland entscheiden. Dass die Zeit drängt, ist dabei unbestritten.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)