66-Jähriger filmt Frauen unter dem Rock beim Champions-League-Final!

München, Deutschland - Während des Champions-League-Finales in München kam es zu einem schockierenden Vorfall, der die Debatte über Sexismus im Sport neu entfacht. Ein 65-jähriger Mann wurde festgenommen, nachdem er Frauen unter ihren Röcken gefilmt hatte. Laut pnp.de hatte der Mann eine Kamera am Fuß befestigt, die er per Fernsteuerung auslösen konnte. Die Tat wurde von Taschendiebfahndern beobachtet, die ihn daraufhin festnahmen. Die Ermittler fanden auf der sichergestellten Kamera mehrere Videos, die an dem Tag der Festnahme entstanden sein sollen.
Der 65-Jährige ist polizeibekannt wegen ähnlicher Vorfälle, darunter das Filmen von Frauen unter dem Dirndl auf dem Oktoberfest. Er war zuletzt 2023 in den Fokus der Polizei geraten. Nach den Maßnahmen wurde er jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt, während gegen ihn ermittelt wird. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit von Frauen im Fußball und zur Täterverantwortung auf.
Sexismus im Fußball
Die Situation ist kein Einzelfall. Immer wieder berichten Frauen von sexueller Belästigung in und um Fußballstadien. Ein bemerkenswerter Vorfall wurde von der Sängerin Mine geteilt, die auf Instagram über Belästigungen durch Hertha-Fans während einer Zugfahrt berichtete. Während ihrer Rückfahrt nach einem Auswärtsspiel in Darmstadt wurde sie mehrfach mit beleidigenden Ausdrücken und unerwünschten Berührungen konfrontiert. Ihre Erfahrungen, wie auf sportschau.de dokumentiert, sorgen bundesweit für Aufmerksamkeit und zeigen, dass viele weibliche Fußball-Fans ähnliche Erlebnisse machen.
Ethnologin Almut Sülzle betont, dass solche Vorfälle weit verbreitet sind und oft nicht in den Medien behandelt werden. Die statistischen Daten aus NRW belegen, dass Sexismus im Fußball 2022 die häufigsten Meldungen von Diskriminierung darstellt. Um das Klima im Fußball zu verbessern, sind umfassende Präventionsmaßnahmen erforderlich. Awareness-Konzepte in Stadien werden positiv hervorgehoben, doch Sülzle fordert auch, dass diese Konzepte auf die Anreisewege ausgeweitet werden müssen.
Gesellschaftliche Verantwortung
Die strukturellen Probleme, die zu solcher Diskriminierung führen, sind tief verwurzelt. Sexismus, definiert als Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, zeigt sich sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene. Laut klischeefrei-sport.de sind immer noch viele Geschlechterstereotype und hierarchische Verhältnisse vorherrschend, die solche Verhaltensweisen begünstigen.
Auch sexuelle Grenzverletzungen, die ohne direkten Kontakt auskommen, sind Formen des Sexismus, die nicht ignoriert werden dürfen. Die Prävention und der Schutz im Sport sind daher von zentraler Bedeutung. Die „Münchner Erklärung“ des DOSB aus dem Jahr 2010 fordert dazu auf, Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu unternehmen. Ziel ist es, nicht nur Spieler*innen, sondern auch Zuschauer*innen durch eine umfassende Hilfsstruktur zu schützen.
Die Vorfälle rund um das Champions-League-Finale und die Erfahrungen von Sängerin Mine sind ein eindringlicher Reminder, dass die Auseinandersetzung mit Sexismus im Sport weiterhin dringend notwendig ist. Nur durch ein gemeinsames Handeln kann das Umfeld für alle Beteiligten sicherer und respektvoller gestaltet werden.
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Ort | München, Deutschland |
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