Cyberangriff auf Ellwangen: Minderjähriger Täter geschnappt!

Cyberangriff auf Ellwangen: Ein minderjähriger Täter erlangte Zugang zu städtischen Netzwerken, Ermittlungen laufen.
Cyberangriff auf Ellwangen: Ein minderjähriger Täter erlangte Zugang zu städtischen Netzwerken, Ermittlungen laufen. (Symbolbild/NAG)

Ellwangen, Deutschland - In der Stadt Ellwangen kam es zu einem schwerwiegenden Cyberangriff, der die städtische Verwaltung und die Schulen stark betroffen hat. Wie die Stadtverwaltung am Freitag bestätigte, wurde ein minderjähriger ehemaliger Schüler einer Ellwanger Schule als Tatverdächtiger identifiziert. Der Einzeltäter hatte sich Zugang zu den städtischen Netzwerken verschafft, was bereits Ende April zu einem Auftreten erster Unregelmäßigkeiten führte. Umgehend wurden auffällige Systeme abgeschaltet und ein Krisenstab gebildet.

Besonders betroffen sind die Schulnetzwerke, wo einige Programme nur eingeschränkt funktionieren. IT-Experten haben bereits Hinweise auf den Täter gefunden und die Polizei ermittelt weiter. Die Stadtverwaltung gab bekannt, dass der Zugang zum städtischen Netzwerk zur Verwaltung und für Schulen erheblich gestört ist. Parallel zur Ermittlung wird das städtische Netzwerk zusätzlich abgesichert, während auch das Überarbeiten von etwa 200 Servern läuft.

Auswirkungen auf die Stadt und Schulen

Die Schulen in Ellwangen sind aktuell ausnahmslos von den technischen Schwierigkeiten betroffen, außer einer Schule, die eine andere Software verwendet. In einer Einrichtung ist das Programm für digitale Tafeln sowie Beamer gestört, weshalb Lehrer vorübergehend auf private Laptops zurückgreifen müssen, um den Unterricht aufrechtzuerhalten. Trotz der Probleme wird der Unterricht an allen Schulen fortgesetzt. Die Stadtverwaltung bleibt weiterhin per E-Mail und Telefon erreichbar, jedoch sind im E-Mail-System Schwierigkeiten mit Verzögerungen zu verzeichnen.

Die Schulleitungen zielen darauf ab, die E-Mail-Accounts der Lehrkräfte und Schüler nach den Pfingstferien wieder verfügbar zu machen. Weder sind sensible Daten abgegriffen worden, noch wurden Erpressungsforderungen gestellt. Dies birgt eine gewisse Erleichterung für die Bürger, die weiterhin zur Sicherheit ihrer personenbezogenen Daten informiert werden.

Cyber-Sicherheitslage in Deutschland

Der Vorfall in Ellwangen steht im Kontext einer alarmierenden Lage der IT-Sicherheit bundesweit. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben Cyberkriminelle ihre Angriffsstrategien professionalisiert und nutzen zunehmend moderne Technologien. Etablierte Strukturen im Cyberraum erleichtern es Angreifern, Kommunen und Unternehmen zu attackieren.

Die Digitalisierung hat zudem die Angriffsflächen vergrößert und damit zu mehr Schwachstellen geführt. Ransomware-Angriffe sind besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Kommunen gefährlich. Bereits im Oktober 2023 wurde ein kommunaler IT-Dienstleister angegriffen, was massive Auswirkungen auf 72 Kommunen zur Folge hatte.

Die Stadt Ellwangen ist nicht die einzige Kommune, die mit den Konsequenzen eines Cyberangriffs umgehen muss. Der Vorfall zeigt die Fragilität der IT-Infrastrukturen und die Notwendigkeit, die Cybersicherheitsarchitektur weiter zu verbessern.

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Ort Ellwangen, Deutschland
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