Frohnmaier führt die AfD in die Landtagswahl: Kampf um Baden-Württemberg!

Markus Frohnmaier wird Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg. Eine Herausforderung für die Grünen und CDU.
Markus Frohnmaier wird Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg. Eine Herausforderung für die Grünen und CDU. (Symbolbild/NAG)

Heilbronn, Deutschland - Markus Frohnmaier wurde als Spitzenkandidat der baden-württembergischen AfD für die Landtagswahl 2026 gewählt. Bei einem Parteitreffen in Heilbronn votierten fast alle der etwa 400 Delegierten für ihn, wobei lediglich eine Gegenstimme abgegeben wurde. In seiner Rolle als Fraktionschef im Bundestag seit 2017 ist Frohnmaier zudem ein enger Vertrauter der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel.

Die bevorstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg ist für den 8. März 2026 angesetzt. Frohnmaier, der angekündigt hat, sich nicht für den Landtag oder die Landesliste aufstellen zu lassen, möchte seine parlamentarische Tätigkeit im Bundestag fortsetzen, sollte er nicht zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Er bezeichnete sich bei seiner Vorstellung selbst als „Ministerpräsidentenkandidat“ und nicht nur als Spitzenkandidat.

Wahlstrategien und Programm

Die AfD versucht, mit einem ambitionierten Wahlprogramm als Volkspartei aufzutreten. Dies umfasst unter anderem ein „9-Punkte-Sofortprogramm“, das Vorschläge zur Lösung grundlegender Probleme in Baden-Württemberg enthält. Das Programm soll in den ersten 100 Tagen einer AfD-geführten Regierung zur Umsetzung kommen. Zu den Plänen gehört die Schaffung eines „Baden-Württemberg-Fonds“, der in Aktien, Anleihen und erneuerbare Energien investieren soll, ohne neue Schulden zu verursachen.

Die AfD hat in ihrem Wahlkampf auch die Energiepolitik im Fokus. Geplant ist die Senkung der Energiepreise durch neue Atomkraftwerke und die Wiederbelebung von wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland. Zudem soll ein Teil der Gelder aus Klimaschutzmaßnahmen in einen „Energierabatt“ umgeleitet werden. Frohnmaier und seine Partei streben unter anderem einen Volksentscheid zu irregulärer Migration an und möchten aus der bundesweiten Flüchtlingsverteilung aussteigen.

Politische Herausforderungen und Umfragen

Trotz ihrer zunehmenden Ambitionen hat die AfD vor Herausforderungen zu kämpfen. Eine Umfrage aus Mai 2023 zeigt, dass die Partei in Baden-Württemberg mit 19 Prozent der Stimmen den dritten Platz hinter der CDU und den Grünen einnehmen würde. Diese Umfrage erfolgt in einem Kontext, in dem die AfD bundesweit vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ klassifiziert wurde und in Baden-Württemberg als rechtsextremistischer Verdachtsfall gilt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen, der kürzlich seinen Rücktritt nach 15 Jahren im Amt bekanntgab, wird die nächste Wahl mit einem potenziellen Herausforderer konfrontiert sehen. Für die CDU kandidiert Manuel Hagel, während Cem Özdemir für die Grünen ins Rennen geht. Die AfD hingegen verfolgt einen klaren Koalitionsantrag, wobei die CDU eine Zusammenarbeit nicht grundsätzlich ausschließt, während andere Parteien diese Option vehement ablehnen.

Im Vergleich zu früheren rechtsextremen Parteien in Baden-Württemberg, wie der NPD und den Republikanern, hat die AfD sich als deutlich erfolgreicher erwiesen und ist inzwischen in allen 16 Landtagen sowie im Bundestag und im Europäischen Parlament vertreten. In der Vergangenheit erreichte die NPD 2016 15,1 Prozent der Stimmen, während die AfD bei der Bundestagswahl im Februar 2025 in Baden-Württemberg 19,8 Prozent erhielt. Die NPD, die in den 1960er Jahren ihren Höhepunkt hatte, spielt mittlerweile eine marginalisierte Rolle und lässt Platz für die AfD als dominierende Kraft im rechtsextremen Spektrum des Landes.

Die kommenden Monate werden entscheidend für die AfD und Markus Frohnmaier sein, da die politische Landschaft in Baden-Württemberg eine Neuordnung erfahren könnte. Die Partei muss beweisen, dass sie nicht nur eine Opposition darstellt, sondern auch die Fähigkeit besitzt, Verantwortung und Regierungsführung zu übernehmen.

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Ort Heilbronn, Deutschland
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