Moderne Fünfkampf-Krise: Machtkampf gefährdet Athleten und Zukunft!

Der Moderne Fünfkampf in Deutschland steht wegen eines Machtkampfs an der Verbandsspitze vor einer existenziellen Krise.
Der Moderne Fünfkampf in Deutschland steht wegen eines Machtkampfs an der Verbandsspitze vor einer existenziellen Krise. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Der Moderne Fünfkampf in Deutschland steht vor einer existenziellen Krise. Aktuell können Athleten seit Monaten nicht an Wettkämpfen teilnehmen, und die Fördergelder sind eingefroren. Der Grund dafür ist ein Machtkampf an der Spitze des Deutschen Verbands für Modernen Fünfkampf (DVMF). Die Präsidentenwahl im November endete mit einer Pattsituation zwischen Amtsinhaber Michael Dörr und seinem Herausforderer Jan Veder. Diese Situation führte zu massiven internen Konflikten, die die Sportler stark belasten.

Im April 2025 fanden zwei unabhängige Verbandstage statt, die dazu führten, dass Veder und Barbara Oettinger jeweils an die Spitze gewählt wurden. Der Streit zwischen den beiden Seiten konzentriert sich auf den Zugang zu Verbandsressourcen und wird inzwischen über Anwälte geführt. Athletensprecher Patrick Dogue und Rebecca Langrehr unterstützen Oettinger und deren Plan, die Stützpunkte in Berlin und Potsdam beizubehalten. Jan Veder hingegen plant die Schließung des Potsdamer Stützpunkts und die Eröffnung eines neuen in Bonn.

Finanzielle und organisatorische Konsequenzen

Die aktuelle Situation führt zu gravierenden finanziellen Schwierigkeiten. Athleten können keine Nominierungen für internationale Wettkämpfe erhalten, da es an offiziellen Kaderlisten fehlt. Die finanzielle Unterstützung von der Deutschen Sporthilfe wurde eingestellt, und die Fördermittel des Bundesinnenministeriums wurden seit Januar 2025 eingefroren. Dies führt zu einer ungewissen finanziellen Zukunft für den DVMF, deren mögliche Insolvenz in den Raum gestellt wird. Patrick Dogue äußert, dass eine zeitnahe Lösung der Konflikte unwahrscheinlich sei und ein Gerichtsentscheid notwendig sein könnte.

In dieser angespannten Lage sind die Athleten stark gespalten in ihrer Loyalität. Während einige die Leitung durch Oettinger unterstützen, hält eine andere Gruppe zu Veder. Diese tiefgreifenden Auseinandersetzungen neben den sportlichen Herausforderungen wirken sich verheerend auf die Motivation und Vorbereitung der Sportler aus.

Hintergrund der Sportart und Erfolge

Der Moderne Fünfkampf, der seit über 100 Jahren Bestandteil der Olympischen Spiele ist, verbindet fünf Disziplinen: Fechten, Schwimmen, Reiten, Laufen und Schießen. Die Geschichte dieser Sportart ist geprägt von großartigen Erfolgen, wie der Goldmedaille von Lena Schöneborn bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Schöneborn gilt als eine Favoritin für künftige Wettkämpfe, während auch andere Athleten wie Annika Schleu in der Weltrangliste aufsteigen.

Bundestrainerin Kim Raisner gibt sich optimistisch und sieht Medaillenchancen als gegeben. Das tägliche Training der Sportler umfasst bis zu drei Disziplinen, was einen strukturierten Tagesablauf erfordert, der oft mit Beruf oder Studium kombiniert werden muss. In dieser kritischen Phase entscheiden die Akteure nicht nur über ihren sportlichen, sondern auch über ihren beruflichen Werdegang.

Der Moderne Fünfkampf und seine Athleten stehen somit nicht nur vor sportlichen, sondern auch vor existenziellen Herausforderungen. Die Lösung der internen Konflikte und die Wiederherstellung stabiler Verhältnisse im DVMF sind entscheidend, um die Zukunft dieses traditionsreichen Sports zu sichern. Besondere Beachtung wird in den kommenden Wochen den Verhandlungen und möglichen Gerichtsentscheidungen gewidmet werden müssen. Mehr Informationen über die Athleten und deren Training werden auch in der Sendung „Vision Gold“, die am 30. Juni auf N24 ausgestrahlt wird, bereitgestellt.

Für weitere Hintergründe zu dieser Krise im Modernen Fünfkampf siehe [rbb24] und [Allgemeine Zeitung]. Details zur Sportart und zu den Athleten sind auf [Team Deutschland] verfügbar.

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Ort Berlin, Deutschland
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