Rechte Gewalt überschattet Pokalfinale: 22 Minderjährige festgenommen

Rochstraße, Berlin, Deutschland - Am 26. Mai 2025 kam es in Berlin während des DFB-Pokalfinales zu einer Reihe von Festnahmen, die durch rechtsextreme Parolen und gewalttätige Auseinandersetzungen geprägt waren. Insgesamt wurden 47 Personen festgenommen, darunter 22 Minderjährige, die bei Demonstrationen in der Rochstraße Polizisten angriffen und beleidigten. Die Jugendlichen skandierten ausländerfeindliche und rechtsextreme Parolen, was einen massiven Polizeieinsatz auslöste, an dem über 2000 Beamte beteiligt waren. Dies berichtet t-online.de.
Der Vorfall während der Demo ereignete sich an einem Wochenende, an dem das DFB-Pokalfinale zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld ausgetragen wurde. Während des Spiels, bei dem Stuttgart 4:2 gewann, wurden zwar nur wenige Zwischenfälle gemeldet, jedoch wurden trotzdem sieben Fans festgenommen, die zu gewalttätigen Aktionen aufriefen. Außerdem zündeten Anhänger beider Mannschaften pyrotechnische Gegenstände im Stadion. Die Polizei stellte fest, dass mehr als 300 Strafanzeigen und 286 Festnahmen an diesem Tag zu verzeichnen waren.
Rechtsextreme Mobilisierung
Die Demonstrationen fanden im Rahmen eines „Friedensmarsches“ statt, der von der Initiative „Deutschland steht auf“ organisiert wurde. Daneben kam es zu einer Querdenken-Demonstration am Samstagabend, bei der die Teilnehmer rechtsextreme Ausrufe von sich gaben. Wie tagesspiegel.de berichtet, versammelten sich mehrere hundert Demonstranten am Brandenburger Tor, wo Redner wie Jürgen Elsässer von der rechtsextremen Zeitschrift „Compact“ auftraten.
Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 850, was weit unter den angemeldeten 10.000 lag. Während der Demo wurden Polizisten angegriffen, und gegen alle Beteiligten wurden Strafverfahren eingeleitet. Ein Jugendlicher wurde an den Kinder- und Jugendnotdienst übergeben.
Gesamtzahl der rechtsextremistischen Vorfälle
Die aktuellen Vorfälle in Berlin sind Teil eines größeren Trends, der einen Anstieg rechtsextremistischer Aktivitäten in Deutschland zeigt. Laut dem Verfassungsschutzbericht gab es im Jahr 2023 insgesamt 40.600 Personen im rechtsextremistischen Umfeld, was einen Anstieg von 1.800 Personen im Vergleich zu 2022 darstellt. Insbesondere die Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremisten ist mit etwa 14.500 Personen gestiegen. Darüber hinaus gab es einen Anstieg der rechtsextremistischen Straftaten um 22,4 % auf insgesamt 25.660 Delikte, wie verfassungsschutz.de berichtet.
Diese Entwicklungen zeigen, dass das Thema Migration und Asyl zunehmend in den Fokus von rechtsextremen Gruppierungen rückt. Auch die Anzahl rechtsextremistischer Demonstrationen hat mit 367 im Jahr 2023 einen Höchststand erreicht. Die Vorfälle in Berlin verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Polizei steht, um solche gewalttätigen Ausschreitungen zu verhindern und ein sicheres Umfeld für alle Bürger zu gewährleisten.
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Ort | Rochstraße, Berlin, Deutschland |
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