Tägliche Tragödien: Über 21 Tote bei Israels Großoffensive in Gaza

Tägliche Berichte über den Konflikt im Gazastreifen: mindestens 21 Tote durch israelische Angriffe. Internationale Kritik wächst.
Tägliche Berichte über den Konflikt im Gazastreifen: mindestens 21 Tote durch israelische Angriffe. Internationale Kritik wächst. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Die Situation im Gazastreifen bleibt äußerst angespannt und prekär. Heute wurden erneut mehrere Angriffe israelischer Streitkräfte gemeldet, die mindestens 21 Menschen das Leben kosteten. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die über die aktuellen Geschehnisse berichtet, konzentrieren sich die Angriffe insbesondere auf die Gebiete rund um Chan Junis und Rafah. Die israelische Armee hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert, und die Quellen können nicht unabhängig überprüft werden. In den letzten Tagen gab es täglich Berichte über Dutzende Tote im Küstengebiet.

Die Großoffensive Israels, die vor einer Woche begann, umfasst sowohl Luftangriffe als auch den Einsatz von Bodentruppen, die seit einigen Tagen im Einsatz sind. Israelisch Militärangaben zufolge wurden in der vergangenen Woche 670 Ziele der Hamas bombardiert, die als terroristische Infrastruktur eingestuft werden. Nach Informationen des Militärs wurden dabei Dutzende Terroristen eliminiert. Dennoch bleibt die humanitäre Lage in Gaza katastrophal, insbesondere jetzt, wo das letzte öffentliche Krankenhaus im Norden des Gebiets aufgrund der Angriffe nicht mehr arbeitsfähig ist.

Wachsende internationale Besorgnis

Die internationale Gemeinschaft äußert zunehmend Kritik an den militärischen Aktionen Israels. Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine tiefe Besorgnis über die Angriffe und deren Auswirkungen auf Geiseln zum Ausdruck gebracht, während Italien Israel aufgefordert hat, die Offensive zu stoppen. Der UN-Generalsekretär António Guterres appellierte bei einem Gipfel der Arabischen Liga an die beteiligten Parteien, einen sofortigen Waffenstillstand zu erzielen.

Zusätzlich gibt es Fortschritte in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, die in Katar stattfinden. Die Hamas forderte die Freilassung von neun Geiseln im Austausch für eine 60-tägige Feuerpause, die auch die Einfuhr von 400 Hilfstransportern umfassen soll. Angesichts der Blockade, die Israel seit März verhängt hat und die die Einfuhr von Medikamenten, Lebensmitteln und Treibstoff untersagt, sind solche Vereinbarungen umso dringlicher.

Humanitäre Krise und unzureichende Hilfe

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist verheerend. Berichte zufolge leben viele Menschen in provisorischen Zeltlagern, besonders im Flüchtlingslager Chan Yunis, wo die Zustände katastrophal sind. Trotz der Ankunft von 100 Lastwagen mit Hilfsgütern ist die Verteilung dieser Güter unzureichend, insbesondere im nördlichen Teil des Gazastreifens. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor einer drohenden Hungersnot. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zudem die Unterbrechung der Polioimpfkampagne aufgrund fehlender Sicherheit für die Impfaktionen betont.

Insgesamt stellt sich die Lage im Gazastreifen als äußerst komplex und besorgniserregend dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die aktuellen diplomatischen Bemühungen zu einer Verbesserung der humanitären Bedingungen führen können. Die Welt schaut weiterhin aufmerksam auf die Geschehnisse in der Region.

Für weitere Informationen, siehe auch op-online, Tagesschau und SRF.

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Ort Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
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