Alarmstufe Rot für Wälder: Dürre und Waldbrandgefahr steigen!

Aktuelle Lage zu Dürre und Waldbränden in Deutschland: Ursachen, Auswirkungen und Handlungsempfehlungen für Frühjahr 2025.
Aktuelle Lage zu Dürre und Waldbränden in Deutschland: Ursachen, Auswirkungen und Handlungsempfehlungen für Frühjahr 2025. (Symbolbild/NAG)

Norddeutschland, Deutschland - Der Frühling 2023 war in Deutschland von einer ausgeprägten Trockenheit geprägt. In vielen Regionen fiel der Niederschlag im Winter, insbesondere im Februar, nur auf etwa die Hälfte der üblichen Menge. Diese Wetterbedingungen führten dazu, dass die Oberböden in Nord- und Nordostdeutschland sowie in Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordbayern und Südthüringen im Mai trockener waren als gewöhnlich. Experten verweisen auf alarmierende Ähnlichkeiten zur Dürre im Jahr 2022, trotz einer späteren nassen Witterung, die ab Mitte 2023 bis Ende 2024 tiefere Bodenschichten besser versorgen könnte. Diese Schichten könnten für herbstgesäte Feldfrüchte wie Raps und Wintergetreide eine wichtige Wasserquelle darstellen, die durch die aktuelle Trockenheit gefährdet ist, wie dewezet.de berichtet.

Die Wissenschaftlerin Katrin Drastig vom Leibniz-Institut für Agrartechnik warnte vor einem bundesweiten Niederschlagsdefizit im Frühjahr 2025. Die Prognosen für den Sommer bleiben unklar, was die Besorgnis aufgrund von Klimamodellen verstärkt, die auf besorgniserregende Trends hinweisen. Besonders kritisch ist, dass die Frühjahrestrockenheit für junge Pflanzen gravierender sein könnte als die Trockenheit im Hochsommer. Die anhaltende Trockenheit und Hitze führen zudem zu einer erhöhten Waldbrandgefahr, ähnlich wie in den Jahren 2018, 2019 und 2022.

Waldbrandgefahr und Präventionsmaßnahmen

Um die Waldbrandgefahr zu quantifizieren, erstellt der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen Waldbrandgefahr-Index, der auf Daten von 500 Wetterstationen basiert. Nahezu alle Waldbrände in Deutschland sind durch menschliche Unachtsamkeit verursacht. Diese statischen Informationen sind angesichts der langfristigen Schäden, die Waldbrände verursachen, alarmierend. Die Aufforstung nach einem Brand kann Jahrzehnte in Anspruch nehmen, wie in der Vergangenheit zu beobachten war.

Um das Risiko von Waldbränden zu minimieren, empfiehlt das Umweltbundesamt unter anderem, Nadelbaum-Monokulturen in mehrschichtige Mischwälder umzubauen. Johann Goldammer, ein Experte für Waldbewirtschaftung, verweist darauf, dass zentrale Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität und Kohlenstoffbindung auch eine geringere Bewirtschaftung der Wälder zur Folge haben können. Dies kann zwar zu mehr Totholz führen, das als potenzielles Brennmaterial dient, sich jedoch positiv auf die Speicherung von Wasser und Kohlenstoff auswirkt.

Klimawandel und Extremwetterereignisse

Laut dem DWD war 2022 das sonnenscheinreichste und eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. Die Jahresmitteltemperatur betrug 10,5 °C und war um 2,3 K höher als der Durchschnitt von 1961 bis 1990. Über die letzten neun Jahre hatten fünf Jahre eine Jahresdurchschnittstemperatur über 10 °C. Diese Wetterbedingungen führten zu einer signifikanten Abnahme der Frosttage und einer erhöhten Anzahl von Sommertagen, was die Anfälligkeit für Trockenheit und damit auch für Waldbrände weiter verschärft hat, wie dwd.de feststellt.

Im Jahre 2022 erlebte Deutschland mit 670 mm Niederschlag 15 % weniger als im vieljährigen Durchschnitt. Die Trockenheit führte nicht nur zu Ertragseinbußen in der Landwirtschaft, sondern auch zu einer Zunahme der Waldbrände, insbesondere in Sachsen und Brandenburg. Der September 2022 stellte mit 100 mm den niederschlagsreichsten Monat dar, was nicht ausreichte, um die als alarmierend empfundenen Defizite auszugleichen.

In Anbetracht der bevorstehenden Sommerperiode 2025 betonen Experten die Notwendigkeit von flächendeckendem, ergiebigem Regen, um das Wasserdefizit auszugleichen. Lokale Starkregenereignisse sind jedoch nicht in der Lage, die Bodenfeuchte signifikant zu verbessern. Die kommenden Wochen könnten somit entscheidend dafür sein, wie die Wetterlage im Sommer 2025 aussehen wird, während weiterhin Mahnungen zur Vermeidung von Waldbränden ausgesprochen werden, wie die Aufklärungskampagne „Brennpunkt Wald“ naheliegt.

quarks.de verdeutlicht, dass jeder Einzelne zur Ursachenbekämpfung von Waldbränden beitragen kann, indem grundlegende Regeln befolgt werden, wie das Verbot von offenem Feuer im Wald oder das rauchen im Wald in den Monaten von März bis Oktober.

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Ort Norddeutschland, Deutschland
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