Strengere Regeln: Bund plant Maßnahmen gegen Mietwucher bei Möblierung!

Bundesjustizministerin Hubig plant strengere Regeln für möblierte Vermietungen in Deutschland, um Mietpreistreiber zu bekämpfen.
Bundesjustizministerin Hubig plant strengere Regeln für möblierte Vermietungen in Deutschland, um Mietpreistreiber zu bekämpfen. (Symbolbild/NAG)

Strengere Regeln: Bund plant Maßnahmen gegen Mietwucher bei Möblierung!

Cottbus, Deutschland - In der heutigen Zeit ist das Thema Mieten ein heißes Eisen, besonders wenn es um möblierte Wohnungen geht. Die Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich nun vorgenommen, dem Wildwuchs in diesem Bereich einen Riegel vorzuschieben. Ihrer Ansicht nach gibt es erheblichen Spielraum für Regelungen, die die Vermietung von möbliertem Wohnraum strenger regulieren sollen. In Berlin, wo sie kürzlich eigene Erfahrungen bei der Wohnungssuche gemacht hat, war sie erschüttert von den hohen Preisen für teilmöblierte und teilgewerblich genutzte Wohnungen. Hierbei stellte Hubig fest, dass die Ausstattung der Wohnungen einen erheblichen Einfluss auf die Mietpreise hat, was in der Branche oft ausgenutzt wird. Laut rbb24 sind die Unterschiede in der Qualität und Ausstattung von möblierten Wohnungen ein zentrales Thema.

Aber was sind die Hintergründe dieser Preisentwicklung? In Deutschlands Metropolen macht die Nachfrage nach möbliertem Wohnraum mittlerweile ein Drittel des gesamten Mietmarktes aus. Das hat zur Folge, dass nicht nur in großen Städten die Mieten steigen, sondern der Preistrend zieht sich durch den gesamten Wohnungsmarkt. Der Tagesschau zufolge sind möblierte Wohnungen besonders teuer; in Berlin müssen Mieter im Durchschnitt tief in die Tasche greifen und zahlen stolze 36,82 Euro pro Quadratmeter – und das ist nicht der einzige Preistreiber. Ein erhöhter Bedarf an Mietwohnungen und die anhaltende Wohnungsknappheit sind die Hauptursachen für diese Preisexplosion.

Die Mietpreisbremse unter Druck

Das Bundessystem der Mietpreisbremse sollte eigentlich dafür sorgen, dass die Mieten nicht über das Maß hinaus steigen. Doch die Regeln, die auch für möbliert vermietete Wohnungen gelten, haben in der Praxis einige Schlupflöcher. So ist es Vermietern beispielsweise erlaubt, bei teilmöblierten Angeboten bis zu 10% über der Miete für vergleichbaren Wohnraum zu verlangen. Diese Lücke wird oft bewusst ausgenutzt, was in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg des Anteils möblierter Angebote auf Immobilienportalen geführt hat – von 4% auf mittlerweile 8% innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre. Besonders rot zeigt sich die Lage in Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern, wo der Anteil an möblierten Angeboten gleichfalls gestiegen ist.

Bundesbauministerin Klara Geywitz hat bereits Pläne skizziert, um die Mietpreisbremse vor den täglichen Aushebelungsversuchen zu schützen. In einer ähnlichen Geste forderte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) konsequente Sanktionen gegen Verstöße. Laut Haufe wird künftig angestrebt, dass der Möblierungszuschlag gesetzlich festgelegt wird. Das soll nicht nur mehr Transparenz schaffen, sondern auch Mieter besser schützen. Denn der Hintergrund ist klar: Immer mehr Vermieter versuchen, dem Druck des Marktes zu entkommen, indem sie auf möblierte Angebote umschwenken – ein Trend, der eine positive Entwicklung der Angebotsseite unrentabel machen könnte.

Vertrauen in den Wohnungsmarkt zurückgewinnen

Die Reaktionen auf die geplanten Änderungen sind gemischt. Während einige Politiker und Experten eine stärkere Regulierung fordern, sehen andere keinen Regulierungsbedarf für möblierte Wohnungen und befürchten, dass striktere Vorschriften das ohnehin knappe Wohnungsangebot weiter verknappen könnten. Zweidrittel der möblierten Wohnungen werden von Privatpersonen angeboten, und bei dieser Klientel ist oft wenig Wissen über Gesetze und Vorschriften vorhanden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland angespannt bleibt. Mieter hoffen nun auf rechtliche Klarheit und gerechtere Bedingungen, während Vermieter wiederum darauf bestehen, ihre Interessen gewahrt zu sehen. Sicher ist nur: Ein Umdenken ist gefragt, und die kommenden Monate oder Jahre könnten entscheidend für die Gestaltung des Mietmarkts sein.

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OrtCottbus, Deutschland
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