Rettungsschwimmer künftig am Miersdorfer See gestrichen – Gefahr für Badegäste!

Rettungsschwimmer künftig am Miersdorfer See gestrichen – Gefahr für Badegäste!

Miersdorfer See, Zeuthen, Deutschland - Am Miersdorfer Badesee in Zeuthen stehen Änderungen bevor, die für die Badegäste eine neue Ära unter dem Motto „Eigenverantwortung“ einläuten. Ab 2026 sollen keine Rettungsschwimmer mehr vor Ort sein, was laut Bürgermeister Philipp Martens eine notwenige Maßnahme darstellt. Hohe Kosten und die steigende Missachtung der Regeln der Badegäste sind die treibenden Kräfte hinter dieser Entscheidung, wie maz-online.de berichtet.

Was passiert, wenn Regeln ignoriert werden? Am vergangenen Montag kam es zu einem Zwischenfall, der die Gefahren aufzeigte, die beim Baden im Miersdorfer See bestehen. Trotz der neuen Schilder und Absperrungen – mit klaren Warnungen „Ins Wasser springen verboten – Lebensgefahr!“ – sprang eine Gruppe Jugendlicher von der Betonkante in den See und verletzte sich dabei. Ein Jugendlicher musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden, weil das Wasser an dieser Stelle nicht tief genug war. Die Badeaufsicht, die an vier Tagen in der Woche von 9 bis 19.15 Uhr vorhanden ist, war ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nicht vor Ort.

Der Grauzone zwischen Spaß und Gefahr

Die Nachlässigkeit vieler Badegäste ist ein großes Thema. Bürgermeister Martens betont, dass selbst mit einem Rettungsschwimmer der Unfall nicht unbedingt verhindert worden wäre, da zahlreiche Besucher Regeln ignorieren. „Es liegt an der Verantwortung jedes Einzelnen“, erklärt Martens und verweist darauf, dass die Zukunft des Bades weniger Aufsicht und mehr Eigenverantwortung fordert.

Doch die Sorgen um die Sicherheit der Badegäste beschränken sich nicht nur auf Vandalismus und Lärmbelästigung. Anwohner nahmen bereits die Initiative in die Hand und starteten eine Petition, um den unerwünschten Folgen eines 24-Stunden-Betriebs des Miersdorfer Sees entgegenzuwirken. Heiko Fuchs, Vorsitzender des örtlichen Angelvereins, äußert besorgte Stimmen über mögliche Auswirkungen auf die Tierwelt und die allgemeine Sicherheit im See. „Hier könnte ein Chaos-See entstehen!“, fürchtet er.

  • Ab 27. Mai 2026: Freibad nachts nicht mehr geschlossen.
  • Regeln: Kein Angeln, Camping, Glasflaschen, Alkohol & Musik nachts.

Unfallrisiken beim Baden

Die Überprüfung der eigenen Fähigkeiten beim Schwimmen ist für jeden Badegast unerlässlich. Dr. Mörsdorf-Kroll von der Uniklinik Freiburg warnt vor den Risiken beim Schwimmen, insbesondere bei plötzlich eintretendem Kälteschock oder Unterkühlung, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können. „Bei plötzlich auftretenden Krämpfen kann selbst der geübteste Schwimmer in Gefahr geraten“, so die Expertin. Daher empfiehlt sie, sich immer an bestimmte Baderegeln zu halten:

  1. Vor dem Schwimmen abkühlen, um Kälteschock zu vermeiden.
  2. Niemals allein ins Wasser gehen, immer in Begleitung schwimmen.
  3. Die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen.

Um die Sicherheit am Miersdorfer See zu gewährleisten, wird die Polizei künftig die Einhaltung der Regeln überwachen. Das Bemühen um ein friedliches Miteinander ist auch Sven Genschow, Jugendclubleiter, wichtig, denn die Jugendlichen sollen nicht vorverurteilt werden, sondern Vertrauen genießen. „Es braucht klare Öffnungszeiten, damit jeder weiß, woran er ist“, so Genschow.
Die anstehenden Änderungen am Miersdorfer Badesee könnten eine große Herausforderung werden, aber auch eine Chance, um die Gemeinschaft zu stärken.

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OrtMiersdorfer See, Zeuthen, Deutschland
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