Berlin droht das Grüne: SPD bietet Gespräche zur Baum-Initiative an!

Raed Saleh bietet der Initiative Baumentscheid Gespräche an, während der Senat den Vorschlag für 300.000 neue Bäume ablehnt.
Raed Saleh bietet der Initiative Baumentscheid Gespräche an, während der Senat den Vorschlag für 300.000 neue Bäume ablehnt. (Symbolbild/NAG)

Berlin droht das Grüne: SPD bietet Gespräche zur Baum-Initiative an!

Berlin, Deutschland - In Berlin weht ein frischer Wind, denn die Diskussion um die dringend benötigte Aufforstung der Stadt hat an Fahrt gewonnen. Der SPD-Fraktionschef Raed Saleh hat der Initiative Baumentscheid Gespräche angeboten und damit ein Zeichen gesetzt, dass Berlin beim Thema Klimaanpassung dringend nachbessern muss. Die Initiative hat notariell über 30.000 Unterschriften für ihren Gesetzentwurf gesammelt, der die Pflanzung von 300.000 neuen Straßenbäumen zum Ziel hat, und bringt damit die öffentliche Debatte zum Blühen. Saleh selbst konstatiert, dass die aktuelle Hitzewelle deutlich macht, dass es „fünf vor zwölf“ ist, wenn es um den Gesundheits- und Klimaschutz in der Hauptstadt geht, berichtet rbb24.

Die Gespräche zwischen der SPD und der Initiative sind in enger Abstimmung mit dem Koalitionspartner CDU geplant. Es scheint, als würde man hier ein gemeinsames Interesse erkennen, das Stadtklima zu verbessern. Allerdings hat der Senat bereits am Dienstag das Anliegen der Initiative abgelehnt. Die Kosten für die Umsetzung des Vorhabens belaufen sich auf über 7 Milliarden Euro, was den Senat veranlasst hat, eine Absage zu erteilen. Ute Bonde, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, äußerte, dass eine einfache Fokussierung auf grüne Infrastruktur nicht ausreiche und praktischen Herausforderungen – wie versiegelten Straßenräumen – Rechnung getragen werden müsse. Laut Entwicklungsstadt sind auch die Pflegekapazitäten begrenzt, was bestehende Baumbestände gefährden könnte.

Volksbegehren und seine Hürden

Die Initiative „Volksentscheid Baum“ wollte die Pflanzung von 300.000 neuen Straßenbäumen gesetzlich verankern, sieht sich jedoch mit einem groben Widerstand konfrontiert. Der Senat hat die Bedenken geäußert, dass das Vorhaben nicht nur zu kostspielig ist, sondern auch die bereits bestehenden Bäume in Gefahr bringen könnte. Ein Hitzeaktionsplan soll in diesem Jahr noch beschlossen werden, um auf die zunehmend extremen Wetterlagen besser reagieren zu können.

Die aktuellen Hitzewellen, die in Zukunft häufiger erwartet werden, verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Debatte. Im Rahmen derseits geplanten umfassenden Klimaanpassungsstrategie, die bis Ende 2026 entwickelt werden soll, wird man sich auch auf eine Klimarisikoanalyse stützen. Hierbei wird es darum gehen, die Stadt bestmöglich auf die Folgen der Klimakrise vorzubereiten, ohne die finanziellen Möglichkeiten aus den Augen zu verlieren.

Ob das Abgeordnetenhaus einer Einigung zustimmt oder einen Kompromiss ausarbeitet, bleibt abzuwarten. Die nächste Phase des Baumentscheids könnte aber unmittelbar anstehen, sofern es kein Einvernehmen gibt. Der Druck auf die Verantwortlichen ist hoch, und die Fragen der Klimaanpassung werden im politischen Raum weiterhin als zentrale Themen diskutiert. Da liegt was an für die Zukunft Berlins, das spüren nicht nur die Initiativen, sondern auch die Bürger:innen, die sich ein grüneres und lebenswerteres Umfeld wünschen.

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OrtBerlin, Deutschland
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