Palliativarzt in Berlin vor Gericht: 15 Patienten tot – ein Albtraum!

Palliativarzt in Berlin vor Gericht: 15 Patienten tot – ein Albtraum!

Berlin, Deutschland - Ein skandalöser Fall erschüttert derzeit die Gemüter in Berlin. Der Palliativmediziner Johannes M. steht im Verdacht, zwischen September 2021 und Juli 2024 mindestens 15 seiner Patienten getötet zu haben, während er für einen Pflegedienst tätig war. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat bereits Anklage erhoben und der Arzt ist momentan inhaftiert. Der Prozess beginnt am 14. Juli 2025 vor dem Landgericht Berlin, und es sind insgesamt 35 Prozesstermine bis Januar 2026 angesetzt, wie rbb24 berichtet.

Besonders aufschlussreich ist, dass die Staatsanwaltschaft auch den Tod von M.s Schwiegermutter unter die Lupe nimmt, die Teil der 96 Verdachtsfälle ist. Diese lebte in Polen und litt an Krebs. Ihr Tod fiel in den Zeitraum eines Besuchs von Johannes M. und seiner Frau. Zu verteidigen hat der beschuldigte Arzt bislang wenig, da er sich zu den Vorwürfen nicht geäußert hat. Was die Sache noch brisanter macht: Kollegen behaupten, bei einer Teamsitzung gesagt zu haben, sie hätten die Schwiegermutter „tot gespritzt“, so Tagesspiegel.

Die mutmaßlichen Taten

Die Anklage umfasst mehrere mutmaßliche Tötungen, die in unterschiedlichen Berliner Stadtteilen stattfanden. Die Opfer waren zwischen 25 und 94 Jahre alt und wurden alle vom gleichen Pflegedienst betreut. Folgendes steht im Raum:

  • 25-Jährige in Berlin-Buckow am 22. September 2021
  • 70-Jährige in Tempelhof am 24. Juni 2022, anschließend Brandlegung
  • 56-Jährige in Neukölln am 5. September 2022, zunächst reanimiert, starb später im Krankenhaus
  • 70-Jähriger in Neukölln am 29. Januar 2024
  • 83-Jährige in Berlin-Britz am 29. März 2024
  • 61-Jährige in Schöneberg am 4. April 2024
  • 83-Jähriger im Hospiz der DRK-Kliniken Köpenick am 29. April 2024
  • 83-Jährige in Berlin-Gropiusstadt am 30. April 2024
  • 73-Jährige in Köpenick am 6. Mai 2024
  • 57-Jährige in Kreuzberg am 5. Juni 2024
  • 87-Jährige in Neukölln am 11. Juni 2024, Brandlegung nach der Tötung
  • 75-Jähriger in Kreuzberg und 76-Jährige in Neukölln am 8. Juli 2024, misslungene Brandlegung
  • 94-Jährige in Neukölln am 15. Juli 2024, Brandlegung in der Küche
  • 72-Jährige in Plänterwald am 24. Juli 2024, Brandlegung in der Wohnung

Reaktionen und Ausblick

Die Ermittlungsgruppe hat in insgesamt 395 Fällen Überprüfungen angewandt, in 15 Fällen wurden bereits Leichenschauausschnitte angeordnet und eine Exhumierung steht noch aus. Die Staatsanwaltschaft strebt nicht nur eine Verurteilung an, sondern auch eine Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sowie ein lebenslanges Berufsverbot, wie etwa rbb24 berichtet.

In einem Kontext, in dem Vertrauen in medizinische Fachkräfte unabdingbar ist, wirft dieser Fall erschreckliche Fragen zur Ethik in der Palliativbehandlung auf. Ob Johannes M. tatsächlich für die ihm zur Last gelegten Taten verantwortlich ist, wird die Gerichtsverhandlung zeigen. Während die Ereignisse weiter auf den Prüfstand kommen, bleibt abzuwarten, welche weiteren Details ans Licht kommen werden.

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OrtBerlin, Deutschland
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