Potsdam plant Sparmaßnahmen: Zukunft der Parks in Gefahr!

Potsdam plant Sparmaßnahmen: Zukunft der Parks in Gefahr!
Potsdam, Deutschland - In Potsdam rumort es derzeit kräftig im Bereich der Parkpflege. Die Stadt plant laut einem Bericht von rbb24, die finanzielle Beteiligung an der Pflege der historischen Parks, die zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) gehören, zu beenden. Bei der kommenden Stadtverordnetenversammlung (SVV) am 2. Juli wird erwartet, dass die vorzeitige Kündigung der bis 2028 laufenden Pflegevereinbarung beschlossen wird. Diese Vereinbarung, die bereits seit 2014 besteht, soll am 31. Dezember 2025 enden, was die frühestmögliche Möglichkeit darstellt, die von der SPSG akzeptiert wird.
Dies hat nicht nur finanzielle, sondern auch kulturelle Implikationen. Die Potsdamer Stadtverwaltung, darunter der ehemalige Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), hat Gespräche geführt, um die Pflegevereinbarung vorzeitig zu beenden. Mit diesem Schritt möchte die Stadt ab dem Haushaltsjahr 2026 jährlich 800.000 Euro sparen. Gleichzeitig gibt es besorgniserregende Diskussionen über die mögliche Einführung von Eintrittspreisen für den Park Sanssouci ab 2026, wobei Einzeltickets für drei Euro und Jahreskarten für 20 Euro geplant sind.
Nachhaltigkeit und Denkmalschutz
Doch was bedeutet das für den Erhalt und die Pflege dieser einzigartigen Kulturgüter? In einer Präsentation der SPSG, die im Januar 2022 im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kultur stattfand, stellte Generaldirektor Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr die Herausforderungen der Stiftung vor. Im Fokus stehen dabei Themen wie Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit. Die Stiftung beabsichtigt, ein zweites Sonderinvestitionsprogramm zur Rettung der preußischen Schlösser und Gärten fortzusetzen, mit einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro bis 2030.
Die Herausforderungen sind enorm: Die Auswirkungen des Klimawandels haben gerade in den Parkanlagen spürbare Schäden hinterlassen. Trockenperioden gefährden viele der alten Bäume, und es besteht die Gefahr, dass Tausende von ihnen verloren gehen. Im Rahmen von Projekten, die sich aus dem Sonderinvestitionsprogramm ergeben, sollen daher Konzepte entwickelt werden, um die Resilienz dieser Parkanlagen zu stärken und den Erhalt der wertvollen Bausubstanz zu sichern.
Denkmalschutz als Teil der Klimapolitik
Hierbei kommt ein interessanter Aspekt zur Sprache: Denkmäler spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Wie auf vdl-denkmalpflege.de erläutert wird, können historische Bauwerke nicht nur als Zeugnisse unserer Kulturgeschichte betrachtet werden, sondern auch als Teil einer nachhaltigen „Green Culture“. Sie dienen einer verlängerten Nutzungsdauer, sind aus langlebigen Materialien gefertigt und helfen, Ressourcen zu bewahren und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
In Zeiten, in denen die Stadtverwaltung ihre Ausgaben straffen will, könnte eine intensivere Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Denkmälern und deren Einfluss auf den Klimaschutz ein Schlüssel sein, um nicht nur die Kultur, sondern auch das Umweltbewusstsein der Bürger:innen zu stärken.
Die endgültige Entscheidung über die Eintrittspreise für den Park Sanssouci soll zur Monatsmitte fallen. Der Fortbestand der Pflege der Parks und der Erhalt der historischen Stätten in Potsdam liegen jedoch noch im Ungewissen. Eines ist klar: Der Dialog über finanzielle Einsparungen darf nicht auf Kosten der kulturellen und natürlichen Schätze geführt werden.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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