Ex-Tagesschau-Redakteur deckt auf: Wie Medien uns täuschen!

Alexander Teske, Ex-Tagesschau-Redakteur, spricht am 25. Juni über Medienkritik und Transparenz in der Kirche Malchow.
Alexander Teske, Ex-Tagesschau-Redakteur, spricht am 25. Juni über Medienkritik und Transparenz in der Kirche Malchow. (Symbolbild/NAG)

Ex-Tagesschau-Redakteur deckt auf: Wie Medien uns täuschen!

Dorfmitte 1a, 17291 Göritz Ortsteil Malchow, Deutschland - Alexander Teske, ehemaliger Redakteur und Themenplaner bei der Tagesschau, sorgt mit seinem neuen Buch „Inside Tagesschau“ für Furore. Am Mittwoch, dem 25. Juni, wird er im Rahmen des 55. Malchower Formats in der Kirche Malchow seine Erkenntnisse präsentieren und verspricht dabei einen aufschlussreichen Abend zum Thema „Wir werden getäuscht! Das korrupte System des ÖRR“.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, während das Café im Speicher bereits um 17 Uhr öffnet. Teske, der in der ARD lange Zeit tätig war, nutzt den Abend, um die internen Abläufe der Tagesschau und die Herausforderungen, denen sich die Redaktion stellt, zu beleuchten. Insbesondere wird er auf die wachsende Kritik an der Berichterstattung eingehen, die ihm zufolge oft einseitig ist.

Kritik an der Tagesschau

In seinem Buch geht Teske auf verschiedene kritische Punkte ein, die er während seiner Zeit bei der Tagesschau bemerkte. Er beschreibt die Redaktion als ein Ort, an dem Karriereambitionen und Machtspiele die Berichterstattung beeinflussen. Diese Beobachtungen sind nicht neu, da auch andere Medien wie die NZZ darauf hinweisen, dass die Tagesschau häufig auf Regierungslinie berichtet und vor allem die Meinungen von SPD und Grünen bevorzugt.

Ein belastendes Beispiel nennt Teske in Bezug auf die ungleiche Berichterstattung über Verbrechen, insbesondere solche, die mit Migranten in Verbindung stehen. Die Kritik, die er an der Tagesschau übt, betrifft auch die Coronaberichterstattung, die seiner Ansicht nach unkritisch und regierungsfreundlich ausfiel.

Vielstimmige Resonanz

Die Reaktionen auf Teske’s Buch sind überaus vielfältig. Die Welt bezeichnet es als sachliche Rekonstruktion der traumatischen Erfahrungen, während die Zeit es als illoyal und fragwürdig, aber interessant einstuft. Die Nordkurier hebt hervor, dass das Buch keine Verschwörungstheorie sein soll, sondern eine Einladung zur Diskussion über die Entscheidungsprozesse in den Medien.

Ein weiterer Aspekt, den Teske hervorhebt, ist die fehlende Reaktionsbereitschaft der Tagesschau auf kritische Stimmen, was er als Wagenburgmentalität bezeichnet. Hier fordert er eine offenere Diskussion und mehr Diversität innerhalb der Berichterstattung.

Der öffentliche Rundfunk im Fokus

Auf die anhaltende Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk verweist auch eine aktuelle Studie der Universität Mainz, die von der Stiftung Mercator kofinanziert wurde. Diese Analyse von fast 10.000 Nachrichtenbeiträgen zeigt, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio oft politische Einseitigkeit vorgeworfen wird. Laut dem Medienstaatsvertrag sollten diese Formate jedoch eine breite Themen- und Meinungsvielfalt darstellen.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Berichterstattung in öffentlich-rechtlichen Formaten tendenziell sozialstaatlich ausgerichtet ist, dabei jedoch weitgehend auf die Perspektiven von SPD und Grünen fokussiert. Diese Erkenntnisse stehen im Kontrast zu den Vorwürfen, die Teske in seinem Buch erhebt, dass die Tagesschau eine „wagenburgähnliche“ Haltung an den Tag legt und sich nicht ausreichend mit kritischen Meinungen auseinandersetzt.

Der Abend in der Kirche Malchow verspricht also nicht nur eine spannende Diskussion über die Tagesschau, sondern auch einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und die Dynamiken, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk prägen.

Details
OrtDorfmitte 1a, 17291 Göritz Ortsteil Malchow, Deutschland
Quellen