Dresden: Bauausschuss-Drama um die neuen Carolabrücke! Verkehr in der Klemme!

Bauausschuss in Dresden diskutiert über den bevorstehenden Brückenneubau: Streit um Fahrspuren und Bürgerproteste prägen die Sitzung.
Bauausschuss in Dresden diskutiert über den bevorstehenden Brückenneubau: Streit um Fahrspuren und Bürgerproteste prägen die Sitzung. (Symbolbild/NAG)

Dresden, Deutschland - Im Bauausschuss der Stadt Dresden fand eine intensive Diskussion über den Wiederaufbau der Carolabrücke statt, die sich bis nach 22 Uhr hinzog. Die Sitzung endete jedoch ohne Einigung, obwohl eine Grundsatzentscheidung des Stadtrats für Juni 2025 ansteht. Sächsische berichtet, dass vor der Sitzung eine Mehrheit für die Wiederherstellung von vier Fahrspuren auf der neuen Brücke angenommen wurde. Dies wurde jedoch von den Grünen, die nur zwei Spuren für ausreichend hielten, sowie von der SPD, die für drei Spuren plädierte, in Frage gestellt.

Der Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) soll beauftragt werden, den Planungsprozess für einen Ersatzneubau zu starten. Geplant ist, dass vier bis fünf Bietergemeinschaften, bestehend aus Ingenieuren und Architekten, Entwürfe präsentieren, aus denen eine Jury auswählen wird. Eine Sondersitzung des Bauausschusses ist für den 16. Juni angesetzt, um den engen Zeitrahmen einzuhalten, da die Ratssitzung am 19. Juni stattfindet.

Öffentliche Demonstrationen und Meinungsvielfalt

In einer entscheidenden Wendung stellte Holger Zastrow während der Sitzung den Antrag auf Vertagung, da er Klärungsbedarf bei zahlreichen Punkten sah. Diese Unsicherheiten tragen zur komplizierten Verhandlungsatmosphäre bei, in der maßgebliche Verkehrsprognosen für die Brücke eine zentrale Rolle spielen.

Ursachen des Brückeneinsturzes

Der Wiederaufbau der Brücke wird von der Analyse der Ursachen des Unglücks überschattet, die von einem unabhängigen Gutachterteam unter der Leitung von Prof. Steffen Marx durchgeführt wurde. Laut Berichten von Dresden.de zeigte sich, dass die Spannungsrisskorrosion, verursacht durch Wasserstoff- und Materialermüdung, bereits während des Baus der 1971 eröffneten Brücke aufgetreten war. Diese Schäden waren so erheblich, dass eine Wiederinbetriebnahme der Brückenzüge A und B nicht mehr möglich ist.

Das Gutachterteam hat detaillierte Analysen der Schäden an der Brücke erstellt, und die Stadt Dresden hat entsprechende Sondergutachten in Auftrag gegeben. Diese Vorfälle haben die dringende Notwendigkeit von Neubauten und Modernisierungen im Brückenbau verdeutlicht.

Brückenbau im deutschen Kontext

In Deutschland gibt es aktuell etwa 39.500 Brücken im Netz der Bundesfernstraßen, wovon viele zwischen 1965 und 1985 erbaut wurden. Wie im Bericht des BMV ausgeführt, ist die Modernisierung älterer Brücken notwendig, um den gestiegenen Verkehrsanforderungen gerecht zu werden. Insbesondere die Carolabrücke ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die mit der Instandhaltung und Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur einhergehen.

Die anstehenden Entscheidungen über die neue Brücke an der Carolabrücke werden daher nicht nur für die Stadt Dresden, sondern auch im Kontext der nationalen Brückenbaupolitik von Bedeutung sein.

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Ort Dresden, Deutschland
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