Gesundheitsminister Kennedy fegt Impfexperten von der CDC weg!

USA - Die Gesundheitslandschaft in den USA steht vor großen Veränderungen. US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat entschieden, alle Mitglieder des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der CDC zu entlassen. Diese Entscheidung wurde am Montag vom Gesundheitsministerium bekannt gegeben und ist Teil eines umfassenderen Plans zur Reform des Gremiums, das für die Impfempfehlungen der Gesundheitsbehörden verantwortlich ist. Kennedy kündigte an, dass er das Gremium neu besetzen möchte, wobei er darauf abzielt, die Unabhängigkeit und Integrität der wissenschaftlichen Empfehlungen zu betonen.
Alle 17 Mitglieder des ACIP wurden abberufen, und Kennedy sucht nun nach neuen Experten, die seine Vision von unvoreingenommener Wissenschaft unterstützen. In seinen Äußerungen betonte er, dass die bisherigen Gremium-Mitglieder in besonderen Interessenkonflikten verstrickt seien und noch nie einen Impfstoff abgelehnt hätten, was Bedenken bezüglich der Objektivität aufwirft. Dies ist von Bedeutung, da die Entscheidung über die Zulassung von Impfstoffen weiterhin bei der US Food and Drug Administration (FDA) liegt, während das ACIP darüber berät, welche Personengruppen von den zugelassenen Impfstoffen profitieren und wann die Impfungen stattfinden sollten. Ehemalige Experten, wie der FDA-Chefwissenschaftler Jesse Goodman, haben die Entlassungen als „politische Einmischung“ kritisiert, die das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden gefährden könnte.
Politische Implikationen und Kontroversen
Die Entscheidung von Kennedy facht eine Rentdiskussion über die Rolle von Gesundheitsorganisationen und den Einfluss von politischen Agenden an. Der Gesundheitsminister hat in der Vergangenheit mehrfach die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen in Frage gestellt und darauf hingewiesen, dass viele Mitglieder des Gremiums durch Pharmaunternehmen finanziert werden, was die Frage nach der Unabhängigkeit der Impfempfehlungen in den Vordergrund rückt.
Die Entlassung des ACIP erinnert an die Herausforderungen, mit denen andere Länder konfrontiert sind, wenn es um Impfempfehlungen geht. Ein Beispiel ist die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland, die ein ähnliches Gremium darstellt. Die STIKO besteht aus 18 ehrenamtlichen ExpertInnen, die vom Bundesministerium für Gesundheit berufen werden. Sie entwickelt unabhängige Impfempfehlungen basierend auf evidenzbasierter Medizin und hat während der COVID-19-Pandemie zahlreiche Impfstoffe schnell zugelassen und die Empfehlungen entsprechend der Epidemiologie angepasst.
Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie
Die STIKO, die sich 1972 konstituierte, hatte während der COVID-19-Pandemie enormen Druck zu bewältigen. Sie veröffentlichte ihre erste COVID-19-Impfempfehlung am 17. Dezember 2020 und passte die Empfehlungen bis zum 22. Juni 2022 mehr als 20 Mal an, basierend auf neuen Daten zur Effektivität und Sicherheit der Impfstoffe. Sicherheitsdaten zu Myokarditis und Sinusvenenthrombosen führten ebenfalls zu Anpassungen der Empfehlungen. Diese praxisnahe Herangehensweise zeigt, wie wichtig eine kontinuierliche Anpassung nutzerorientierter Impfstrategien ist.
Während sich die nationalen Gesundheitssysteme, wie in Deutschland mit der STIKO, auf die Einhaltung von evidenzbasierten Prinzipien konzentrieren, bleibt die Frage offen, inwieweit die Entscheidungen von Kennedy und seinen Nachfolgern nachvollziehbar und transparent sein werden. Die Analyse der Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie wird für zukünftige pandemische Ereignisse von entscheidender Bedeutung sein und könnte als Vorbild dienen, um Vertrauen in die Impfempfehlungen wiederherzustellen.
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