NDR-Legende Carlo von Tiedemann stirbt mit 81 Jahren in Hamburg

Hamburg, Deutschland - Carlo von Tiedemann, der legendäre radio- und fernsehmoderator des Norddeutschen Rundfunks (NDR), ist am 8. Juni 2025 im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben. Dies bestätigte seine Familie dem NDR. Von Tiedemann litt in den letzten Jahren an gesundheitlichen Problemen, die zu seinem Tod führten. Abgesehen von seiner gesundheitlichen Situation blieb er bis zuletzt beruflich aktiv, zuletzt bei NDR Schlager.
Geboren am 20. Oktober 1943 in Stargard, Pommern, war Carlo von Tiedemann das Kind eines Generalleutnants der preußischen Armee und wuchs in einer turbulenten Zeit auf. Kriegsbedingt kam seine Familie 1945 nach Hamburg, wo er eine journalistische Laufbahn einschlug. Nachdem er eine Lehre als Verlagskaufmann abgeschlossen hatte, begann er seine Karriere als Volontär bei der „Cuxhavener Allgemeinen“ und arbeitete später als Polizeireporter für das „Hamburger Abendblatt“. Sein erster großer Schritt im Rundfunk begann 1971 mit seinem Einstieg beim NDR.
Ein Urgestein des NDR
Carlo von Tiedemann prägte über die Jahrzehnte zahlreiche NDR-Sendungen. Er wurde schnell zum Publikumsliebling und war in Formaten wie „Die aktuelle Schaubude“, „NDR Quizshow“ und „NDR Talkshow“ zu sehen. Im Radio moderierte er von 1971 bis 1997 NDR 2 und war anschließend bis vor kurzem bei NDR 90,3 aktiv. Insgesamt war seine Karriere beim NDR ein Paradebeispiel für Professionalität und Engagement in der Medienlandschaft.
Besonders prägend waren auch die 1980er Jahre, in denen von Tiedemann mit der Show „Show und Co. mit Carlo“ beim ZDF versuchte, internationale Karriere zu machen. Diese Phase war jedoch nicht ohne Kontroversen, da er mit persönlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte, die zeitweise seine Karriere belasteten. Nach der Übernahme der Verantwortung für seinen Rückschlag gelang es ihm, seine Schulden zurückzuzahlen und in der Öffentlichkeit ein Comeback zu feiern – sowohl im Radio als auch im Fernsehen.
Soziales Engagement und Vermächtnis
Karriere und persönliche Rivalitäten hin oder her, Carlo von Tiedemann wusste auch um die Wichtigkeit sozialen Engagements. Er war Schirmherr des Kinder-Hospizes „Sternenbrücke“ in Hamburg und engagierte sich für mehrere karitative Einrichtungen, darunter den Verein „Quickborn hilft” sowie das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein. 2020 erhielt er für sein soziales Engagement die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Sein Tod wird von vielen als großer Verlust für die norddeutsche Medienlandschaft empfunden. Joachim Knuth, der NDR-Intendant, bezeichnete ihn als „NDR Urgestein“ und würdigte sein umfangreiches Wirken. Um seinem Lebenswerk gerecht zu werden, plant der NDR eine Sondersendung zu seinem Gedenken.
Bei seinem 80. Geburtstag im Oktober 2023 feierte Carlo von Tiedemann mit 300 Gästen im Hamburger Kiez-Viertel St. Pauli und blickte auf ein erfülltes Leben zurück. Sein Tod, wie seine Frau bemerkte, stellt für ihn eine große Erlösung dar, und die Familie war in seinen letzten Tagen an seiner Seite.
Carlo von Tiedemann wird nicht nur als einer der bekanntesten Radiomoderatoren Norddeutschlands in Erinnerung bleiben, sondern auch als ein Mensch, der es wusste, mit Fehltritten umzugehen und stets wieder aufzustehen. Sein Vermächtnis, das er so lange prägte, lebt in den Herzen der Menschen, die ihn kannten und liebten, weiter.
Für weitere Informationen zu seinem Leben und Wirken besuchen Sie bitte: FAZ, Digital Fernsehen, oder NDR.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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