Hameln kämpft gegen Luftverschmutzung: Neue Grenzwerte ab 2030!

Hameln bereitet sich auf neue Grenzwerte für Stickstoffdioxid bis 2030 vor, unterstützt durch Bundesförderung und lokale Maßnahmen.
Hameln bereitet sich auf neue Grenzwerte für Stickstoffdioxid bis 2030 vor, unterstützt durch Bundesförderung und lokale Maßnahmen. (Symbolbild/NAG)

Hameln, Deutschland - Die Luftqualität in Hameln beschäftigt die Stadtverwaltung zunehmend. Laut Dewezet überschritt der Stickstoffdioxid-Ausstoß im Jahr 2018 mit 43 Mikrogramm pro Kubikmeter die zulässige Grenze von 40 Mikrogramm. Diese übermäßigen Werte veranlassten die Stadt, Teil des bundesweiten „Sofortprogramms Saubere Luft“ zu werden, was Fördergelder in Millionenhöhe zur Verfügung stellte. Im Rahmen dieser Initiative wurde der Green City Plan entwickelt, der 190.000 Euro Steuergelder in Anspruch nahm.

Mit einem Ziel zur Senkung der Grenzwerte für Stickstoffdioxid auf unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter bis 2030 ist die Stadt gut auf mögliche Fahrverbote vorbereitet. Aktuelle Messungen zeigen einen NOx-Wert von 29,6 Mikrogramm pro Kubikmeter, was eine Verbesserung im Vergleich zu 2019 darstellt, als der Wert bei 39 Mikrogramm lag. Es gab nur ein Jahr, 2017, in dem der Grenzwert einmalig eingehalten wurde, während die Werte im Jahr 2007 bei alarmierenden 71 Mikrogramm lagen.

Maßnahmen zur Luftqualitätsverbesserung

Experten sind sich einig, dass die Modernisierung der Fahrzeugflotte und gezielte kommunale Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Stadtsprecherin Wiebke Kanz betont jedoch, dass bei verschärften Grenzwerten Überschreitungen, besonders an stark befahrenen Straßen, wahrscheinlich sind. Ein gezieltes Monitoring betroffener Straßen gebe es bislang nicht, jedoch könne der Lärmaktionsplan zumindest Hinweise liefern. Die Stadtverwaltung verweist auf ein Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept, das darauf abzielt, die Ausstoßwerte weiter zu reduzieren.

Ein Gutachten zur Vermeidung von Fahrverboten wird derzeit nicht in Betracht gezogen. Das niedersächsische Umweltministerium stellt den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Luftqualität klar, insbesondere im Hinblick auf die Problemstoffe Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon. Neben diesen lokalen Bemühungen ist es wichtig zu beachten, dass Stickstoffoxide, laut Umweltbundesamt, vor allem durch Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen emittiert werden. In Ballungsgebieten stellt der Straßenverkehr die bedeutendste NOx-Quelle dar.

EU-Richtlinien und gesundheitliche Auswirkungen

Die neuen Grenzwerte für Stickstoffdioxid sind Teil einer größeren Initiative der EU zur Luftqualität. Laut Umweltbundesamt wurden die aktuellen Grenzwerte bereits vor über 20 Jahren festgelegt. Die EU-Kommission hat neue, schärfere Grenzwerte vorgeschlagen, die sich an den WHO-Richtwerten von 2021 orientieren. Diese neuen Grenzwerte sollen ebenfalls ab 2030 in Kraft treten.

Luftverschmutzung sieht die EU als das größte Umweltrisiko für die Gesundheit, da sie zu chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfällen und bestimmten Krebsarten beiträgt. Aktuelle Daten zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung Luft mit Feinstaubkonzentrationen über den WHO-Richtwerten atmet. Insbesondere vulnerable Gruppen sind überdurchschnittlich von den Auswirkungen belastet. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen unter anderem, dass langfristige Belastungen durch Stickstoffdioxid das Risiko für gesundheitliche Probleme erheblich erhöhen können.

Die Herausforderungen in der Luftreinhaltung sind somit sowohl eine lokale als auch eine globale Aufgabe. Die Stadt Hameln ist auf dem richtigen Weg, um bis 2030 die notwendigen Grenzwerte zu erreichen und gleichzeitig den gesundheitlichen und ökologischen Folgen der Luftverschmutzung entgegenzuwirken.

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Ort Hameln, Deutschland
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