Wahlen an der JLU: Jetzt Mitbestimmen und die Uni Gestalten!

Giessen, Deutschland - In der kommenden Wahlperiode erhalten die Mitglieder der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) die Möglichkeit, aktiv an der weiteren Entwicklung ihrer Hochschule mitzuwirken. Die Wahlen zum Senat und zu den Fachbereichsräten finden im Sommersemester statt, und zwar vom 20. Mai 2025, dem Datum des Versands der Briefwahlunterlagen, bis zum 30. Juni 2025, dem letzten Wahltag. Universitätsmitglieder können an diesen Wahlen sowohl online als auch per Briefwahl teilnehmen. Um die Gremien zu stärken und eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, wird eine umfassende Teilnahme der Mitgliedschaft aufgerufen. Die Mitglieder sind zudem angehalten, die Aussagen der verschiedenen hochschulpolitischen Gruppierungen kritisch zu prüfen, da die Wahlen entscheidend die Zusammensetzung der Gremien sowie den zukünftigen Kurs der Universität beeinflussen werden.
Nach den Angaben von JLU finden Universitätswahlen in Deutschland häufig statt, was zu einem enormen finanziellen und personellen Aufwand führt. Diese Wahlen sind ein zentraler Bestandteil der Universitätsdemokratie, die den Studierenden, Mitarbeitern und Professoren Einfluss auf die Selbstverwaltung ermöglicht. Verschiedene Gremien – darunter die Studierendenschaft, das Studierendenparlament, der Allgemeine Studierendenausschuss (AstA), Kuratoriums- und Fachschaftsräte sowie akademische Senate – spielen dabei unterschiedliche Rollen und Aufgaben. Die Gremien setzen sich oft aus gewählten Vertretern zusammen, die in ihrer Funktion die Interessen der jeweiligen Gruppen vertreten.
Herausforderungen und komplexe Wahlprozesse
Die Vielzahl an Gremien und deren unterschiedliche Besetzungen tragen zur Komplexität des Wahlprozesses bei, sodass individuelle Stimmzettel für die verschiedenen Wählergruppen erforderlich sind. Wie von polyas berichtet, enttäuscht die niedrige Wahlbeteiligung oft im Rahmen der Hochschulpolitik. Beispielsweise lag in Göttingen die Wahlbeteiligung im Jahr 2018 bei nur knapp 26%, während der deutschlandweite Durchschnitt bei 14% lag. Im Vergleich dazu erreichten die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 eine Beteiligung von rund 60%.
An vielen Universitäten ist die Wahlbeteiligung alarmierend niedrig. CORRECTIV hat Daten aus 70 staatlichen Universitäten gesammelt und festgestellt, dass in 20 der untersuchten Studierendenschaften die Wahlbeteiligung sogar unter 10% lag. An Institutionen wie der Universität Ulm und der Universität Duisburg-Essen war sie sogar unter 5%. Zudem sind Skandale – wie Wahlurnendiebstahl oder Finanzveruntreuungen – nicht selten und tragen ohne Zweifel zur Verunsicherung der Studierenden hinsichtlich der studentischen Demokratie bei.
Förderung der studentischen Demokratie
Gerade im Hinblick auf das Engagement der Studierenden ist es wichtig, dieses Interesse zu fördern. Obwohl viele studentische Vertreter intensiv arbeiten und häufig über 20 Stunden pro Woche für ihre Ämter aufwenden, erhalten sie oft keine Entschädigung. Die Studierendenschaften verwalten jährlich zum Teil hohe Summen, etwa an der Universität Hamburg und der RWTH Aachen, wo sie für Stipendien und andere finanzielle Unterstützungen verantwortlich sind. Dennoch berichten Studierende oftmals von einem Desinteresse an der Hochschulpolitik.
Um ein Umdenken zu bewirken und das Studierendenengagement zu stärken, ist die Initiative „Warum wählst du?“ von CORRECTIV gestartet worden. Diese Projektidee soll gezielt dazu beitragen, die Wahlbeteiligung zu steigern und das Bewusstsein für die Bedeutung studentischer Mitbestimmung zu schärfen. Die universitären Wahlaufrufe wirken hierbei als Ansporn, sich aktiv in die gestalten der Hochschulpolitik einzubringen und den eigenen Einfluss geltend zu machen.
Weitere Informationen zu den Wahlen an der JLU sowie zu den spezifischen Abläufen sind auf der Website der Universität verfügbar. Es ist die Chance der Mitglieder, die Zukunft ihrer Hochschule aktiv mitzugestalten und sich Gehör zu verschaffen.
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Ort | Giessen, Deutschland |
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