Hessische Hochschulen warnen vor Finanzkrise: Eine Milliarde Euro fehlen!

Hessische Hochschulen warnen vor Finanzkrise: Eine Milliarde Euro fehlen!
Marburg, Deutschland - Die hessischen Hochschulen stehen vor einer erheblichen finanziellen Herausforderung: Laut uni-marburg.de wird ein Defizit von rund einer Milliarde Euro in den kommenden sechs Jahren prognostiziert. Die Landesregierung plant im Rahmen des Hochschulpakts für 2026 bis 2031 eine Budgetgestaltung, die ab 2026 die Personalkosten jährlich um über 60 Millionen Euro ansteigen lässt, während gleichzeitig die Mittel für 2026 und 2027 unter dem Niveau von 2025 sinken sollen. Dies führt zu einer besorgniserregenden Lage, da Hochschulen mit einer jährlichen Defizitprognose von circa 167 Millionen Euro rechnen, was etwa zehn Prozent des gesamten Personalbudgets entspricht.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat konkrete Zahlen präsentiert, die die Besorgnis der Hochschulen weiter anheizt. Ab 2028 sollen die Mittel vonseiten des Landes zwar steigen, jedoch wird eine zunächst bestehende Lücke im Haushaltsausgleich befürchtet. Der dauerhafte Abbau von zehn Prozent des Personals in Wissenschaft, Kunst und Verwaltung ist eine besorgniserregende Konsequenz, die auch negative Langzeitfolgen für die Bildungslandschaft in Hessen nach sich ziehen könnte. Die Hochschulen fordern daher Nachbesserungen in der Hochschulpaktplanung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Funktionsfähigkeit sicherzustellen.
Details zum Hessischen Hochschulpakt
Der Hessische Hochschulpakt, der seit 2002 alle fünf Jahre mit 14 Hochschulen verhandelt wird, sieht umfassende finanzielle Regelungen vor. wissenschaft.hessen.de beschreibt, dass der Pakt wesentliche Bestandteile wie das Grundbudget, das Erfolgsbudget und Mittel für die Qualität von Studium und Lehre (QSL-Mittel) umfasst. Diese verschiedenen Einnahmequellen sollen dazu beitragen, sicherzustellen, dass die Hochschulen ausreichend finanziert sind, um ihre Aufgaben wahrzunehmen.
Das neue Sockelbudget, welches alle finanziellen Mittel zusammenfasst, wird jährlich um vier Prozent steigen, während auch die Kofinanzierung der Bundesmittel des Zukunftsvertrags um denselben Betrag erhöht werden soll. Dies könnte theoretisch den Hochschulen zugutekommen, doch sind die vorhersehbaren Mittel nicht ausreichend, um die steigenden Kosten auszugleichen. Hochschulen befürchten somit den ungesteuerten Abbau von Bereichen in Forschung und Lehre.
Finanzielle Herausforderungen der Hochschulen in Deutschland
Die Lage der Hochschulfinanzierung ist jedoch nicht nur in Hessen prekär. Laut bildungsserver.de berichten zahlreiche Hochschulrektoren über tiefgreifende Probleme und die anhaltende Unterfinanzierung seit den 1970er Jahren. Die steigenden Studierendenzahlen bis 2025 stellen eine zusätzliche Herausforderung dar, die mit hohen Ausgaben und einem Druck zur Umstellung der Finanzierungsmodelle einhergeht.
Ein Aufschrei aus der Hochschulgemeinschaft bleibt daher nicht aus. Die Hochschulen, vertreten durch Personen wie Prof. Dr. Thomas Nauss, mahnen an, dass die derzeitigen finanziellen Rahmenbedingungen nicht den Anforderungen und Zielen eines modernen Hochschulsystems entsprechen. Ein Eckpunktepapier, das dem Wissenschaftsministerium übergeben wird, soll konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Finanzierung und der damit verbundenen Rahmenbedingungen enthalten.
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Ort | Marburg, Deutschland |
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