China verstärkt Militärpräsenz rund um Scarborough Shoal – was nun?

Scarborough Shoal, Südchinesisches Meer - Chinas Marine hat am 31. Mai 2025 zahlreiche „Kampfbereitschaftsübungen“ in der Nähe des umstrittenen Scarborough Shoal im Südchinesischen Meer durchgeführt. Diese Übungen fanden in den Hoheitsgewässern und dem Luftraum rund um die Huangyan-Insel statt, wie von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Die Maßnahmen dienen dazu, die Kontrolle über die See- und Lufträume zu stärken und die nationale Souveränität sowie Sicherheit zu verteidigen, so die chinesischen Behörden.
Das Scarborough Shoal, ein Riff, das etwa 220 Kilometer westlich von Luzon liegt, wird von den Philippinen beansprucht. China übernahm das Gebiet 2012 nach einem längeren Konflikt mit Manila, welches traditionell als Fischereigebiet genutzt wurde. Ein internationales Tribunal entschied 2016, dass Chinas Ansprüche im Südchinesischen Meer rechtlich nicht haltbar sind. Trotz dieser Entscheidung beschuldigte Manila China im April 2023, gefährliche Manöver durchgeführt zu haben, nachdem ein chinesisches Schiff ein philippinisches Küstenwachschiff mit einer Wasserkanone beschädigte.
Geopolitische Spannungen
In den letzten Monaten haben sich die Spannungen zwischen China und den Philippinen verschärft, besonders rund um das Scarborough Shoal sowie die ebenfalls umstrittenen Second Thomas und Sabina Shoals. Berichten von South China Morning Post zufolge führten die Volksbefreiungsarmee Chinas (PLA) und die China Coast Guard am 30. Mai 2025 mehrere Küstenpatrouillen in dieser Region durch. Diese Patrouillen zielen darauf ab, die Kontrolle über die relevanten Gewässer zu stärken und Chinas nationale Souveränität zu wahren.
Die Südkoreanischen Behörden berichteten zudem von drei neuen chinesischen Bojen, die im Gelben Meer entdeckt wurden, und somit die Gesamtzahl auf 13 erhöhten. Diese Bojen liegen in umstrittenen Gewässern und sind Teil von Chinas Bemühungen, seine maritimen Ansprüche durchzusetzen. China beruft sich hierbei auf ein Abkommen aus dem Jahr 1962 mit Nordkorea, um seine maritime Grenze zu definieren, was in Gewässer eindringt, die Südkorea als Teil seiner wirtschaftlichen Zone betrachtet.
Reaktionen und Auswirkungen
Die provisorische maritime Zone (PMZ) im Gelben Meer gestattet die gemeinsame Verwaltung von Meeresressourcen und verbietet Aktivitäten, die über Navigation und Fischerei hinausgehen. Dennoch hat China seit 2018 zahlreiche Installationen in diesen Gewässern errichtet, darunter 10 Beobachtungsbojen und eine feste Stahlstruktur im Jahr 2022. Vor kurzem hat China zudem drei neue Sperrzonen innerhalb der PMZ erklärt, was in Seoul Besorgnis über eine mögliche Zunahme militärischer Aktivitäten Chinas in der Region ausgelöst hat, so Al Jazeera.
Die geopolitischen Spannungen im Südchinesischen Meer verdeutlichen die Komplexität der territorialen Ansprüche und die militärischen Aktivitäten, die zunehmend in den Fokus rücken. Verschiedene Nationen, einschließlich der USA, haben ebenfalls besorgt auf die Entwicklungen reagiert, da die Stabilität in dieser strategisch wichtigen Region auf dem Spiel steht. Weitere Analysen der geopolitischen Situation im Südchinesischen Meer sind auf der Webseite der Konrad-Adenauer-Stiftung zu finden.
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Ort | Scarborough Shoal, Südchinesisches Meer |
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