Israel kündigt beispiellose Angriffe an – Fluchtaufrufe im Gazastreifen!

Israels Militär kündigt massive Angriffe im Gazastreifen an, während humanitäre Krisen und internationale Reaktionen zunehmen.
Israels Militär kündigt massive Angriffe im Gazastreifen an, während humanitäre Krisen und internationale Reaktionen zunehmen. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Israels Militär hat am 27. Mai 2025 „beispiellose Angriffe“ im Gazastreifen angekündigt. Diese Maßnahme führt zu einem Fluchtaufruf in großen Gebieten, insbesondere in den Großstädten Chan Junis, Rafah und angrenzenden Orten. Ausgenommen von dieser Aufforderung ist Al-Mawasi, das als humanitäre Schutzzone deklariert wurde. Die Angriffe wurden mit einem erneuten Beschuss aus Süd-Gaza durch Terrororganisationen begründet. Berichten zufolge sind seit der Nacht mindestens 60 Palästinenser bei den israelischen Angriffe ums Leben gekommen, während die israelische Luftwaffe eine Kommandozentrale der Hamas in einem ehemaligen Schulgebäude attackierte, wo sich unter anderem Vertriebene aufhielten.

Die Angriffe führten nicht nur zu massiven Bränden, sondern auch zu schweren Verletzungen, wobei sogar Minderjährige unter den Opfern waren. Um humanitäre Hilfe zu leisten, hat die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) mit der Verteilung von Hilfsgütern begonnen, mit dem Ziel, eine Million Palästinenser zu erreichen. Die UN zeigte sich kritisch gegenüber einem neuen Verteilungsmechanismus, der verhindern soll, dass die Hamas von diesen Hilfslieferungen profitiert.

Konflikte und internationale Reaktionen

Inmitten der militärischen Eskalation gibt es Berichte über einen möglichen Waffenruhe-Plan, der von Hamas akzeptiert worden sein soll. Jedoch widerspricht der US-Sondergesandte Steve Witkoff dieser Darstellung. Israel fordert zudem die vollständige Entwaffnung der Hamas, um ein Ende der Kämpfe zu erzielen. In Jerusalem kam es unterdessen beim jährlichen Flaggenmarsch jüdischer Nationalisten zu Tumulten, und es wurden Angriffe auf palästinensische Ladenbesitzer sowie auf linke Aktivisten gemeldet. Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir besuchte den Tempelberg und betete für den Sieg im Krieg und die Rückkehr gefangener Soldaten. Dies blieb nicht unbemerkt; Jordanien kritisierte seinen Besuch und einige marschierende Teilnehmer drangen in das UNRWA-Hauptquartier in Ost-Jerusalem ein.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist zunehmend angespannt. Südafrika hat einen dritten Eilantrag beim Internationalen Gerichtshof (IGH) eingereicht, in dem eine „weitverbreitete Hungersnot“ im Gazastreifen thematisiert wird. Israel hat den Antrag abgelehnt und wirft Südafrika vor, als rechtlicher Arm der Hamas zu agieren. Der Eilantrag wurde aus neuen Fakten und Veränderungen in der Situation in Gaza, insbesondere wegen der Hungersnot, begründet. Im Rahmen der laufenden Konflikte hatte Südafrika Israel bereits Ende Dezember 2023 wegen angeblicher Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt.

Dringlichkeit der humanitären Hilfe

Die UN haben Israel in einer einstweiligen Entscheidung aufgefordert, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um einen Völkermord zu verhindern. Israel hingegen rechtfertigt seine militärischen Maßnahmen mit dem Recht auf Selbstverteidigung nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023. In den letzten zwei Wochen gab Israel an, dass täglich durchschnittlich 102 Lebensmitteltransporte in den Gazastreifen gelangten, was einem Anstieg von fast 50 Prozent im Vergleich zu den Zeiten vor dem Krieg entspricht. Jedoch berichten Südafrikanische Quellen, dass in der vergangenen Woche mindestens 15 Kinder verhungert sind. Die Lage für die rund 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen ist äußerst verzweifelt, und die UN warnen, dass eine Hungersnot droht, falls die Hilfslieferungen nicht ausgeweitet werden.

Zusätzlich läuft ein weiteres Verfahren gegen Israel vor dem IGH, das die Rechtmäßigkeit der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete betrifft. Auch Nicaragua hat Deutschland wegen der Begünstigung eines Völkermords vor dem IGH verklagt. Die anhaltenden Konflikte und die humanitäre Krise im Gazastreifen beschäftigen die internationale Gemeinschaft weiterhin intensiv.

Für umfassendere Informationen zu diesen Themen können die Artikel auf Tagesschau, LTO und die Dokumentation auf Bundestag nachgelesen werden.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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