Kaffeepreise explodieren: Teurer als Inflation und Lebensmittel!

Deutschland - Die Verbraucher in Deutschland müssen in naher Zukunft mit einem signifikanten Anstieg der Kaffeepreise rechnen. Laut aktuellen Berichten sind die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee im April 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 12% gestiegen. Damit übersteigt der Preisanstieg den allgemeinen Nahrungsmittelindex, der lediglich um 2,8% zulegte, sowie die Inflationsrate, die bei 2,1% liegt. Besonders bemerkenswert ist, dass sich die Preise für Bohnenkaffee seit April 2021 um beeindruckende 31,2% erhöht haben, während die Teuerung bei Nahrungsmitteln insgesamt 31,4% betrug und die allgemeine Teuerung bei 18,8% lag. Diese Entwicklungen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, insbesondere durch gestiegene Importpreise für Rohkaffee, die durch Ernteausfälle ausgelöst wurden. So stiegen die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen im April 2025 um 53% im Vergleich zum Vorjahr, und sogar der Preis für gerösteten und entkoffeinierten Kaffee erhöhte sich um 35,8% (ZVW, ZEIT).
Die Situation ist insbesondere auf extreme Wetterbedingungen in wichtigen Anbaugebieten wie Brasilien zurückzuführen. Im Jahr 2024 erlebte Brasilien das wärmste gemessene Jahr, was zu Dürreperioden und verheerenden Waldbränden führte. Diese Umstände haben die Produktionsbedingungen stark beeinflusst, und Brasilien spielt als größter Kaffeeexporteur eine entscheidende Rolle: Im Jahr 2024 lieferte es 41,1% der gesamten importierten Kaffeemenge nach Deutschland, was etwa 516.000 Tonnen entsprach. Weitere wichtige Herkunftsländer sind Vietnam, Honduras, Kolumbien sowie Uganda, Italien und Peru (ZDF).
Prognosen und Marktveränderungen
Experten gehen davon aus, dass sich die Preissteigerungen fortsetzen werden. Carlos Mera, Agrarmarkt-Experte der Rabobank, prognostiziert, dass Kaffeepreise für die unteren Preisklassen in Großpackungen um mindestens 30% ansteigen könnten, während kleinere Packungen, starke Marken und Kapseln weniger betroffen sein dürften. Der Preis für Arabica-Bohnen an der Rohstoffbörse ICE in New York hat kürzlich über 320 US-Cent pro Pfund erreicht, was den höchsten Preis seit 1977 markiert. Die Rohkaffeepreise sind in diesem Jahr um etwa 70% gestiegen, und die Auswirkungen auf die Verbraucher werden in den kommenden sechs bis neun Monaten erwartet (ZVW, ZDF).
Zusätzlich sorgen längere Transportzeiten und die Unruhe rund um das EU-Waldschutzgesetz sowie mögliche Zölle in den USA für Unsicherheiten im Markt. Tchibo hat bereits von leeren Kaffeelagerbeständen weltweit berichtet und hält Preiserhöhungen für unumgänglich. Auch die Risiken des Klimawandels sind eine große Herausforderung für die Kaffeeproduktion, da prognostiziert wird, dass Anbauflächen für Arabica-Kaffee bis 2050 um die Hälfte zurückgehen könnten.
Kaffeekonsum in Deutschland
Der durchschnittliche Kaffeekonsum in Deutschland liegt bei etwa 164 Litern pro Kopf jährlich. Ein Preisanstieg im Kaffeemarkt hat somit nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern betroffen sind vor allem auch die Verbraucher, die sich auf höhere Kosten einstellen müssen. Kaffeeliebhaber sollten sich auf Veränderungen und Anpassungen im Markt einstellen, insbesondere während dieser ungewissen Zeiten, in denen die Überwachung von Preisentwicklungen entscheidend ist (ZEIT, ZDF).
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